Es ist etwas Anrührendes an den Blüten der Hortensien. Mag sein, weil sie in ihrer Form an kleine Schmetterlinge erinnern oder weil ihre Farben allmählich verblassen zu verwaschenem Weiß. Damit wecken Hortensien Assoziationen an Sommerwolken, flüchtige Schönheit, die man bewahren möchte.
So viel Zartheit inspirierte natürlich auch die Dichter. Rainer Maria Rilke etwa sagte von den “Blauen Hortensien” vor knapp 100 Jahren, dass ihre Blätter “… ein Blau nicht auf sich tragen, nur von ferne spiegeln”. Was Rilke vielleicht nicht wusste: Für das Blau der Hortensien ist nur selten die Natur zuständig, häufiger der Gärtner. Rosa Sorten werden mehrmals mit aluminiumhaltigen Lösungen (Kalialaun) gegossen. Das färbt die Blüten der Hortensien einen Sommer lang blau, es sei denn, die Sträucher werden später in saure Böden gepflanzt.
Hortensien: Herkunft
Hortensien stammen aus Asien, vor allem Japan, China und Korea, und kam Ende des 18. Jahrhunderts nach Europa. Der französische Botaniker Philibert Commerson gab ihr den Namen seiner Geliebten: Hortense. Heute gibt es mehr als 90 Arten und Sorten, die Farbpalette umfasst Weiß, Rosa, Rot, Violett bis Blau. Am bekanntesten sind die Gartenhortensie Hydrangea macrophylla mit ball- oder tellerförmigen Blütenständen sowie die Rispenhortensie Hydrangea paniculata.
Hortensien: praktische Tipps
Man muss bei Hortensien zwischen frostempfindlichen Topfpflanzen und mehrjährigen Gartenpflanzen unterscheiden, die weitestgehend winterfest sind. Die Gartenhortensie liebt einen Platz im Halbschatten im feuchten, humosen Boden. Gut zu wissen: Hortensien blühen am zweijährigen Holz, man darf sie daher nie bis zum Boden kappen, denn Neutriebe bilden im ersten Jahr nur Blätter aus. Schöne Pflanzbilder erreicht man mit Bambus, Gräsern und Farnen. Der botanische Name Hydrangea zeigt ihr stärkstes Bedürfnis an: viel Wasser, unbedingt kalkfrei. Nur im Winter ist die Hortensie weniger trinkfest.