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Mohn: Pop-Art im Garten

Mohn-Blumen begeistern von Mai bis Juli mit vielen Formen und Farben. Mohn galt bei den Griechen als Blume der Fruchtbarkeit und des Reichtums, an Neujahr wird daher Mohngebäck gegessen.
Mohn: Pop-Art im Garten

In England heißt Mohn „poppie“. Das klingt genauso fröhlich, wie es aussieht, wenn knallroter Mohn im Juni überall am Wegrand und auf Wiesen leuchtet. Doch die Gattung Mohn hat weit mehr zu bieten als nur den berühmten einjährigen Klatschmohn (Papaver rhoeas). Etwa 120 Arten sind beim Mohn bekannt. Die Blüten bestehen aus großen Blättern, die Frucht ist eine Kapsel mit Samen.

Mohn gibt es auch als Staude, der bekannteste ist Papaver orientale, der Türken­mohn. Dieser Mohn kam im 18. Jahrhundert aus dem Iran, der Türkei und dem Kaukasus nach Europa. Der bis ein Meter hohe mehrjährige Mohn bringt unzählige Blütenfarben und -formen hervor: von Weiß über Rosa, Lachs, Orange bis Dunkelrot, glatt, gefranst, gefüllt und gekreppt.

Mohn: Pop-Art im Garten

Mohn-Vielfalt
Die Blütenvielfalt vom Mohn ist eine ideale Spielwiese für Züchter, so auch für die berühmte, seit gut 75 Jahren tätige Staudengärtnerei Gräfin von Zeppelin in Sulzburg-Laufen. Fantasievoll wie das Aussehen sind die Namen ihres Sortiments von ‘Aglaja’ bis ‘Suleika’. Mohn ist seit jeher eine begehrte Kulturpflanze. Den Griechen etwa galt der Mohn als Blume der Fruchtbarkeit und des Reichtums. Daher auch der Brauch, Mohngebäck zu Neujahr zu essen.

Mohn: Pop-Art im Garten

Der Sage nach wuchs der erste Mohn aus den Tränen Aphrodites, die sie über den toten Adonis weinte. Die Schönheit der Blüte ließ sie den Schmerz vergessen. Ein Mythos, der zur medizinischen Wirkung passt: Die Stängel von Mohn enthalten Milchsaft, der als Betäubungs- und Rauschdroge dient. Der Anbau des einjährigen Schlafmohns (Papaver somniferum), aus dem Opium gewonnen werden kann, ist in Deutschland nach wie vor verboten.

Mohn: Pop-Art im Garten

Mohn: praktische Tipps
Staudenmohn hat fleischige Wurzeln, die bis ein Meter tief in den Boden reichen, er verlangt daher lockeren, gern kalkhaltigen Boden in voller Sonne. Gedüngt wird im Herbst mit Kompost, im Frühjahr mit Hornspänen. Nach der Blüte (bis Mitte Juni) welkes Laub abschneiden. Im Herbst treibt die Pflanze erneut aus. Lücken füllt man mit Spätblühern, die man in die Nähe des Mohns pflanzt, etwa Astern, Schleierkraut, Katzenminze. Vermehrt wird mit 5 bis 10 cm langen Schnittlingen aus der Wurzel, die senkrecht in die Erde gesteckt werden. Übrigens: Auf Arabisch heißt Mohn „chasch-chasch“. Denn genauso zärtlich klingt es, wenn die Samen in den Kapseln rascheln.

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