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Zimmerpflanzen: Tipps & Tricks

Zimmerpflanzen auf der Fensterbank
Von wegen langweilig! Grünpflanzen begeistern durch auffällige Blattformen und - farben.
© Floradania
Vom Standort bis zur richtigen Pflege: Exotische Pflanzen fühlen sich auch als Zimmerpflanzen wohl, wenn man ihre Eigenarten beachtet und mit simplen Tricks Licht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit wohl dosiert.

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Kokospalmen und Bananenstauden stehen für pure Tropenpracht, werden aber riesengroß und sind als Zimmerpflanzen ungeeignet. Aber es gibt so viele andere Arten, die den Riesen in puncto Exotik in nichts nachstehen und mit den Bedingungen in der Wohnung klarkommen. Um sich wohl zu fühlen, brauchen die Pflanzen den richtigen Standort und regelmäßige Pflege.

Fittonie in rustikalem Topf
Mosaikpflanzen (Fittonia) fühlen sich an halbschattigen und schattigen Standorten wohl.
© Colourox

Den Standort berücksichtigen

Man sollte sich vor dem Kauf über die Ansprüche der Pflanzen informieren. Im Laden hat jede Zimmerpflanze ein Etikett, auf dem meist eine Kurzbeschreibung mit den wichtigsten Eigenschaften steht. Denn manche Exoten wie Flamingoblume oder Tillandsie lieben Wärme und hohe Luftfeuchte, aber auf keinen Fall pralle Sonne. Pflanzen aus tropischen Trockengebieten wie z.B. Proteen mögen es dagegen sonnig und trocken – ganz wie zu Hause eben.

Zimmerpflanzen mit Wasser besprühen
Zimmerpflanzen an sehr trockenen Standorten regelmäßig mit Wasser besprühen. Blüten sollten trocken bleiben, da sie sonst Flecken bekommen können.
© Colourbox

Pflanzen für Standorte am Nordfenster

Viele Pflanzen aus den tropischen Regenwäldern wie z.B. Taropflanze, viele Farne, Zierspargel oder die Medinilla, eignen sich gut für warme Nordfenster ohne pralle Sonne. Aber: Die Tropenpflanzen brauchen eine sehr hohe Luftfeuchte und müssen ausreichend gegossen und regelmäßig besprüht werden. Selbst lichthungrige Gewächse wie die Zimmerlinde akzeptieren ein Nordfenster, wenn sie direkt davor platziert werden.

Senecio-Zimmerpflanzen in gläsernen Töpfen
Sukkulenten wie die Senecio haben dicke, wasserspeichernde Blätter und vertragen auch trockene Standorte.
© Floradania

Pflanzen für helle und warme West- und Südfenster

Wärme und Sonne lieben alle Tropenpflanzen – könnte man meinen. Hell und warm ist richtig, aber selbst erklärte Sonnenkinder wie der Elefantenfuß (Beaucarnea recurvata) können unter extremer Hitze leiden und ihre Blätter in der Mittagsglut verdörren, sogar auf der Fensterbank. Das gilt auch bei trockener Heizungsluft im Winter. Kletterfeigen, Yucca, Frauenhaar- und Nestfarne sollten auf jeden Fall nie der direkten Mittagssonne ausgesetzt sein. Das stecken nur Sukkulenten problemlos weg. Die Pflanzen schützt man am besten mit Jalousien, dünnen Vorhängen oder Fächern aus Papier.

Es wird schnell klar, weshalb Anigozanthos flavidus auch Känguru-Pfote heißt. Die Pflanze liebt sonnige Plätze.
Es wird schnell klar, weshalb Anigozanthos flavidus auch Känguru-Pfote heißt. Die Pflanze liebt sonnige Plätze.

Pflanzen für Standorte am Ostfenster

Ein nach Osten ausgerichtetes Schlafzimmerfenster ist der beste Standort für schattenliebende Pflanzen, die es gern kühl mögen. Meistens ist der Schlafraum nicht so stark beheizt wie die Wohnräume, und die Sonne entwickelt am Morgen noch nicht ihre volle Kraft. Auch manche Sonnenkinder unter den Pflanzen bevorzugen im Winter eine Ruhepause an kühlen, nicht allzu hellen Standorten.

Zimmerpflanzen richtig gießen

Gegossen wird, wenn das Substrat abgetrocknet ist. Obwohl alle Pflanzen Wasser brauchen, tut man oft zu viel des Guten. Der Wasserbedarf richtet sich nach der Jahreszeit, der Pflanzenart, der Pflanzen- und Topfgröße sowie dem Standort. Im Winter wird sparsamer gegossen als in der Wachstumsperiode, große Pflanzgefäße mit viel Substrat speichern mehr Wasser als kleine, in denen sich fast nur noch Wurzeln befinden. Sumpfpflanzen wie das Zypergras können gar nicht feucht genug sein – sie lieben feuchte Füße. Sukkulente Pflanzen wollen dagegen nur sparsam gegossen werden.

Bewässerungssystem Froggy von Scheurich
"Froggy" ist ein Bewässerungssystem von Scheurich und versorgt Pflanzen mit einer Füllung mehrere Tage. So überstehen Pflanzen auch einen Kurzurlaub.
© Scheurich

Welkt eine Pflanze, überprüfen Sie zunächst, ob Wasser im Untersetzer oder Übertopf steht und gießen Sie das Wasser ab. Haben Pflanzen ständig nasse Füße, faulen die Wurzeln und die gesamte Pflanze welkt. Sie sieht paradoxerweise so aus, als würde sie zu trocken sein.

Den Lichtbedarf der Pflanzen berücksichtigen

Da jede Pflanze von Natur aus ganz unterschiedliche Lichtbedürfnisse hat, wird nicht jede Pflanze überall im Haus gedeihen. Lichtmangel führt bei Pflanzen zu langen, unbelaubten Trieben (“Vergeilen”) und Kümmerwuchs. Die Blätter werden abgeworfen, sind weich, die ganze Pflanze ist geschwächt und damit ein gefundenes Fressen für Schädlinge. Stellen Sie die lichthungrige Pflanzen möglichst dicht ans Fenster, denn die Lichtintensität nimmt mit zunehmender Entfernung rapide ab. Gönnen Sie Ihren Pflanzen vor allem im Winter ein paar extra Sonnenstunden durch eine zusätzliche Beleuchtung.

Weiße Töpfe reflektieren Licht und machen so dunkle Standorte deutlich heller. Eine Lampe ersetzen sie natürlich nicht.
Weiße Töpfe reflektieren Licht und machen so dunkle Standorte deutlich heller. Eine Lampe ersetzen sie natürlich nicht.

Zu viel Licht ist nur an Südfenstern ein Problem. Werden die Pflanzen nicht schattiert, verblasst die Farbe buntlaubiger Arten. In extremen Fällen werden die Blattränder trocken, und die Blattfläche bekommt braune Flecken. Besonders Pflanzen für halbschattige und schattige Standorte leiden unter zu viel Licht.

Die richtige Luftfeuchte für Zimmerpflanzen

Tropische Pflanzen sind feuchte Luft gewohnt und leiden unter trockener, heizungswarmer Luft. Meist gravierender als direkte Schäden durch trockene Luft sind die Folgen, denn Schädlinge wie Spinnmilben oder Schildläuse gedeihen prächtig in heizungstrockener Luft. Am einfachsten lässt sich den Pflanzen mit einem Wasserzerstäuber eine hohe Luftfeuchte vorgaukeln, indem man die Blätter besprüht. Das ist relativ mühsam, denn tropische Pflanzen möchten täglich eine Dusche mit kalkarmem Wasser.

Um die Luftfeuchte längerfristig anzuheben, sind wassergefüllte Übertöpfe oder Schalen in direkter Pflanzennähe ideal. Man gibt in den Übertopf eine Drainageschicht aus Blähton oder Kies, worauf der Pflanzentopf steht. Die Pflanze selbst darf nicht im Wasser stehen. Das Gefäß wird daher nur so weit mit Wasser aufgefüllt, dass der Kies oder Blähton nicht vollständig bedeckt ist und die Pflanzenwurzeln noch Luft bekommen. Der Übertopf muss im Durchmesser größer sein als das Pflanzgefäß, damit der Wasserdampf noch oben steigen kann. Für eine zusätzliche Luftbefeuchtung sorgen Zimmerspringbrunnen.

Blattpflege: Abstauben und Besprühen

Denken Sie beim Staubwischen auch an Ihre Pflanzen! Staubablagerungen behindern die Photosynthese erheblich und schwächen damit die ganze Pflanze. Nicht nur in der lichtarmen Jahreszeit haben es die großblättrigen Pflanzen leichter, wenn man sie gelegentlich abstaubt. Das geht bei Pflanzen mit vielen kleinen Blättern mit einem feinen Staubwedel, bei großen, ledrigen Blattpflanzen mit einem feuchten Tuch. Weiche, haarige Blätter wie die der Zimmerlinde reinigt man vorsichtig mit einem Pinsel.

Kälteschock vermeiden

Tropische Pflanzen können bereits bei Temperaturen unter 5 Grad einen Kälteschock erleiden. Daher sollte man Türen und Fenster im Winter nicht zu lange auflassen, besonders türnahe Pflanzen können Schaden nehmen.

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