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Gladiolen: stolze Miss Wundertüte

Gladiolen enttäuschen uns nie. Ob aufgebrezelt in Pink oder elegant in Muschelrosa – im Sommer stellen die hoch gewachsenen Blumen ihre Vorzüge am liebsten in einer Vase zur Schau, die erst mit den ersten Frösten endet.
Gladiolen: zwischen zwei Deck­blättern schieben sich die noch eingerollten Blütentrichter hervor.
Gladiolen: zwischen zwei Deck­blättern schieben sich die noch eingerollten Blütentrichter hervor.

Aufrecht und kraftvoll stehen Gladiolen da, ihre Blütentrichter weit geöffnet: in Karminrot, Muschelrosa oder Schwefel­gelb. Edelgladiolen lassen kaum eine Farbe aus, wenn sie ihre Blütenähren im Sommer von unten nach oben entfalten. Dass sich die imposanten Gladiolen heute meterhoch vor uns aufbauen, verdanken wir ambitionierten Züchtern des 18. und 19. Jahrhunderts, die viel Zeit in deren wilden südafrikanischen und mediterranen Vorfahren der Gladiolen investierten.

Etwa 180 bei uns nicht winterharte Gladiolen-Arten beheimatet Südafrika. Die wenigen im Mittelmeerraum heimischen Gladiolen überstehen bei uns an warmen Plätzen sogar den Winter und können zu eleganten Kolonien verwildern.

Gladiolen: jede einzelne Blüte ist ein wahres Kunstwerk.
Gladiolen: jede einzelne Blüte ist ein wahres Kunstwerk.

Gladiolen: Züchters Lieblinge
Kaum erreichten die ersten afrikanischen Gladiolen des 18. Jahrhunderts Europa, versuchten Züchter, ihnen durch Kreuzung ein Optimum an Wuchshöhe, Leuchtkraft und Blütengröße zu entlocken. Die Ergebnisse waren beachtlich. Großblumige Gladiolen (Hybriden), Vorgänger der heutigen Edelgladiolen, eroberten bald den Markt und verdrängten die bis dahin in Gärten gepflanzte heimische Gladiole (Gladiolus communis).

Topstars der Gladiolen waren damals über Jahrzehnte die als Genter Gladiolen bekannten Gandavensis-Hybriden. Neue Impulse gab im frühen 19. Jahrhundert ein gelb blühender Wildling (Gladi­olus primulinus), der das Sortiment der Gladiolen mit Lachs-, Orange- und Apricottönen bereicherte. Das wurde bald unübersichtlich, deshalb teilt man die besonders als Schnittblume begehrten Gladiolen, die Edel-Gladiolen, heute einfach in groß- und kleinblütige ein.

Gladiolen gibt es auch mit gefüllten Blüten.
Gladiolen gibt es auch mit gefüllten Blüten.

Gladiolen: praktische Tipps
Kultiviert man Gladiolen im Garten, brauchen sie Sonne, durchlässigen Boden und während des Wachstums viel Wasser. Gepflanzt werden die frost­empfindlichen Knollen der Gladiolen ab Ende April 10 bis 15 cm tief. Achtung: Gladiolen nie an Stellen pflanzen, wo im Vorjahr bereits Gladiolen standen, der Boden ist dort müde. Hoch wachsende Gladiolen sichert man mit Stäben. Etwas kleiner, standfester und bunter sind Gladiolen der Butterfly-Hybriden.

Gladiolen in XXS: Babygladiolen Miniausgaben der Edelsorten.
Gladiolen in XXS: Babygladiolen Miniausgaben der Edelsorten.

Kleinblütige Babygladiolen wachsen nur etwa 50 cm hoch. Öffnen sich die unteren Blüten der Gladiolen, kann man je nach Sorte ab Juni Blumensträuße schneiden. Drei bis vier Laubblätter lässt man der Pflanze, damit die Gladiolen in ihren Knollen Nährstoffe einlagern können. Im Herbst nimmt man die Knollen der Gladiolen auf, schneidet vergilbte Blätter ab, säubert, trocknet und lagert die Knollen frostfrei. Wer Gladiolen in voller Länge für die Bodenvase schneidet, kann keine Knollen ernten, aber im nächsten Frühjahr einfach neue kaufen.

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