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Ausprobiert: Canon EOS 60D

Mit der EOS 60D feiert Canon eine Premiere, denn erstmals hat der Hersteller einer Spiegelreflexkamera ein hochauflösendes Schwenkdisplay spendiert, das auch als Sucher dienen kann. Ansonsten bietet die EOS 60D alles, was sich anspruchsvolle Fotografen von einer Kamera wünschen – und sogar noch ein bisschen mehr.

Canon EOS 60D: der erste Blick

Der erste Blick verspricht, was der zweite dann auch hält: Die Canon EOS 60D hat ein hochwertiges, griffiges Gehäuse mit übersichtlich angeordneten Bedienungselementen. Das Gehäuse ist sogar noch dank zahlreicher Dichtungen gegen Spritzwasser und andere Umwelteinflüsse geschützt und liegt sehr gut in der Hand. Dank des ausgeprägten Griffs auf der rechten Seite lässt sich die Canon EOS 60D sehr sicher halten.

Ohne Objektiv ist das Gehäuse 145 x 106 x 79 mm groß und wiegt 755 g. Setzt man ein Objektiv auf, wird die Canon EOS 60D natürlich noch etwas schwerer. Auf die Bajonett-Fassung passen alle Canon-Objektive. Das Gehäuse der Canon EOS 60D hat leider keinen eigenen Bildstabilisator, Canon regelt den Verwacklungsschutz ausschließlich über bestimmte Objektive.

Das Display der Canon EOS 60D lässt sich ausklappen und dann um 360° schwenken. Perfekt für Aufnahmen über Kopf oder dicht am Boden.
Das Display der Canon EOS 60D lässt sich ausklappen und dann um 360° schwenken. Perfekt für Aufnahmen über Kopf oder dicht am Boden.

Am Gehäuse fällt sofort das 3 Zoll große, hochauflösende Schwenkdisplay auf, dass eine brillante Bildqualität hat. Zum Transport der Canon EOS 60D wird das Display wieder sicher ins Gehäuse geklappt.

Canon EOS 60D: Ausstattung & Bedienung

Die Ausstattung der Canon EOS 60D ist auf anspruchsvolle Fotografen zugeschnitten – und wird diesen auch voll gerecht: Der große CMOS-Bildsensor im APS-C-Format ist mit 18 Megapixel auch für großformatige Ausdrucke oder großzügige Bildausschnitte geeignet. Fast alle Funktionen der Canon EOS 60D lassen sich bequem mit dem rechten Daumen bedienen. Möglich macht es das “Multicontrol-Wählrad” auf der rechten Gehäuseseite. Mit nur einem Druck auf das “Quickmenü” informiert das Display sofort über alle aktuellen Bildparameter wie z.B. ISO, Weißabgleich, Belichtungskorrektur oder den Autofokustyp – und mit dem Stellrad kann man diese sofort verstellen.

Über ein Quickmenu hat man bei der Canon EOS 60D sofort alle wichtigen Einstellungen auf einen Blick, die sich dann gleich über das Stellrad einstellen lassen.
Über ein Quickmenu hat man bei der Canon EOS 60D sofort alle wichtigen Einstellungen auf einen Blick, die sich dann gleich über das Stellrad einstellen lassen.

Das Stellrad zur Einstellung der Kreativprogramme wie Videomodus, manuelle Einstellungen, Blenden- oder Verschlusspriorität ist auf der linken Gehäuseoberseite. Ein ungewolltes Verstellen dieses Rades, wie es bei älteren Modellen schon mal vorkommen konnte, ist bei der Canon EOS 60D ausgeschlossen. Das Rad lässt sich nur drehen, nachdem man kurz den Knopf in der Mitte des Rades gedrückt hat. Hat man einmal keine Lust auf manuelle Einstellungen, kann der Fotograf auch unterschiedliche Motivprogramme wie Sport- oder Portraitprogramm sowie Effektfilter aufrufen. Damit gelingen auch Einsteigern perfekte Bilder.

Die Canon EOS 60D speichert die Bilder im jpg- und RAW-Format und schießt Serienbilder mit 5 Bildern pro Sekunde. Ein besonderes Highlight ist die Videofunktion der Canon EOS 60D, die mit ihrem Eingang für ein externes Mikrofon auch durchaus schon mal einen Camcorder ersetzen kann. Full HD-Filme werden wahlweise mit 30, 25 oder 24 Bildern pro Sekunde aufgenommen. Ab 25 Bilder pro Sekunde nimmt das Auge Bewegungen als flüssig wahr. Bei Kameraschwenks kommt es allerdings dennoch zu leichtem Geruckel. Wer den Videomodus der Canon EOS 60D dagegen auf eine Auflösung von 720 dpi stellt, das ist die Auflösung von DVDs, kann die Bildwiederholungsrate auf bis zu 60 Bilder pro Sekunde erhöhen. Kein Problem für Schwenks!

Der grüne Strich der digitalen Wasserwaage zeigt im Display an, dass die Canon EOS 60D genau waagerecht ausgerichtet ist. Sonst ist der Strich rot.
Der grüne Strich der digitalen Wasserwaage zeigt im Display an, dass die Canon EOS 60D genau waagerecht ausgerichtet ist. Sonst ist der Strich rot.

Per Knopfdruck schaltet die Canon EOS 60D vom optischen Sucher ist den Live-View-Modus, der Spiegel klackt nach oben und das Display wird zum Sucher. Der Autofokus reagiert bei Live-View allerdings etwas langsamer. Im Videomodus schaltet die Canon EOS 60D automatisch auf Live-View.

Zoombereich des Kit-Objektivs "EF-S 18-135 IS": Das selbe Motiv mit 18 mm (links) bzw. 135 mm aufgenommen.
Zoombereich des Kit-Objektivs "EF-S 18-135 IS": Das selbe Motiv mit 18 mm (links) bzw. 135 mm aufgenommen.

Auf der Oberseite des Gehäuses ist ein Statusdisplay, das über die aktuellen Kameraeinstellungen informiert und auf Wunsch beleuchtet wird. Zunächst einmal unspektakulär, für Aufnahmen im Dunkeln, bei denen man oft die Einstellungen ändern muss, aber absolut genial. Die Akkuleistung der Canon EOS 60D kann sich übrigens auch sehen lassen: Auch eine Woche nach dem Aufladen und nach über 1000 geschossenen Bildern war der Akku immer noch nicht leer.

Canon EOS 60D: die Bildqualität

Die Bildqualität ist absolut überzeugend: Farbwiedergabe, Detailtreue und Kontrast sind genau so, wie man es sich von einer Spiegelreflexkamera wünscht. Auch bei hohen ISO-Werten bleibt die hohe Detailtreue erhalten und Bildrauschen ist bis ISO 6400 ein Fremdwort. Das ermöglicht scharfe und stimmungsvolle Aufnahmen bei wenig Licht und ohne Blitz oder Stativ. Maximal möglich sind ISO 12.800, dann macht sich allerdings schon Bildrauschen bemerkbar.

Ohne Stativ und mit ISO 6400: Aufnahmen mit der Canon EOS 60D bei schlechtem Licht haben eine sehr hohe Detailtreue.
Ohne Stativ und mit ISO 6400: Aufnahmen mit der Canon EOS 60D bei schlechtem Licht haben eine sehr hohe Detailtreue.

Bei Dämmerungsaufnahmen aus der Hand macht sich das Gewicht der Kamera positiv bemerkbar, man kann sie einfach wesentlich fester und damit ruhiger halten als fliegengewichte Kompaktkameras. Die Canon EOS 60D hat einen eingebauten Blitz, der erstaunlich leistungsstark ist und zum Aufhellen von Motiven bei Gegenlicht ebenso geeignet ist wie zum Fotografieren in Innenräumen, da er nicht bloß Motive in 2 m Entfernung ausleuchtet und den Rest im Dunkeln lässt. Für professionelle Aufnahmen steckt man einfach einen externen Blitz auf den Blitzschuh am Kameragehäuse.

Canon EOS 60D: Alle Möglichkeiten der kreativen Bildgestaltung.
Canon EOS 60D: Alle Möglichkeiten der kreativen Bildgestaltung.

Für wen ist die Canon EOS 60D geeignet?

Die Canon EOS 60D ist die ideale Kamera für anspruchsvolle Hobbyfotografen, die Wert auf perfekte Bilder sowie eine kreative Bildgestaltung legen, sich aber nicht scheuen, dafür einiges an Equipment wie Fototasche oder Wechselobjektive mitzunehmen. Dank der einfachen Bedienung stellt die Canon EOS 60D aber auch Einsteiger vor keine große Hürde, allerdings ist die Canon EOS 60D als reine Einsteigerkamera zu teuer. Dank der hervorragenden Bildqualität ist die Canon EOS 60D auch als Zweitkamera für Profi-Fotografen interessant. Wer die Canon EOS 60D gleich mit dem EF-S 18-135 IS Objektiv kauft, kann damit gleich loslegen und die Kamera ausreizen. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Kit-Objektiven kann man damit wirklich etwas anfangen!

Was kostet die Canon EOS 60D?

Die UVP von Canon für die EOS 60D liegt bei 1149 Euro, das Gehäuse ist im Internet aber schon für unter 900 Euro zu haben. Mit dem EF-S 18-135 IS Objektiv kostet die Canon EOS 60D rund 1200 Euro, mit dem 18-55mm Objektiv etwas über 1000 Euro.

Mehr Informationen zur Canon EOS 60D: www.canon.de
Text: Thomas Heß

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