Aufgrund der intensiven Fischerei gelten in Europa fast 90 Prozent der Meere als überfischt, weshalb die Fangmengen für Hering um 30 Prozent, für Sprotten um 24 Prozent und für Lachs um 15 Prozent gesenkt werden. Die Fangmengen wurden in den letzten fünf Jahren zwar stetig verringert, nach dem Leibniz-Institut für Meereswissenschaften in Kiel reichte das aber für die Erholung der Bestände bisher nicht aus.
Nach der Senkung der Hering-Fangquote bangen nun viele Fischer um ihre Existenz. So soll die Reduzierung binnen weniger Jahre schon im kommenden Jahr zu einem Einbruch bei den Einnahmen führen, so Michael Schütt, Geschäftsführer der Fischereigenossenschaft Freest. Das ginge vor allem den Heringsfischern am Greifswalder Bodden an die Substanz.
EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki in Luxemburg soll dagegen vom Ergebnis enttäuscht sein. Diese Einigung würde es nun schwieriger machen, die Bestände zu schützen. Die 27 EU-Minister sollen sich gegen den Willen der EU-Kommission, die für Sprotten einen Rückgang von 30 Prozent forderten, ausgesprochen haben. (Quelle: Spiegel Online)
Und was bedeutet das für die Verbraucher?
Aus Ernährungssicht sollte Fisch ein- bis zweimal pro Woche auf den Tisch kommen. Vor diesem Hintergrund könnte das in Zukunft teurer werden. Denn durch die reduzierten Fangquoten werden sich die Verbraucher vermutlich auf höhere Preise für Fisch und Fischprodukte (beispielsweise Rollmops) einstellen müssen. Wenn es dem Artenschutz tatsächlich hilft, dann nimmt man das jedoch auch in Kauf.
Kleiner Tipp: Für Fisch aus nachhaltiger Fischerei steht das “MSC”-Siegel (Marine Stewardship Council).