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NEUHEITEN & TRENDS Gurken dürfen jetzt krumm sein

Nüchtern betrachtet nennt man sie "EU-Verordnung 1677/88". Für Gurken steckte weit mehr dahinter: Sie wurden vermessen und in ihre Schranken gewiesen. In der Verordnung war nämlich genau festgelegt, wie eine Gurke auszusehen hat. Jetzt ist die Verordnung abgeschafft!
NEUHEITEN & TRENDS: Gurken dürfen jetzt krumm sein

Bislang wurden zu krumme Gurken aussortiert, zu Fertigsalat verarbeitet oder sogar weggeworfen. Das Schönheitsideal für die Salatgurke sah bislang so aus: maximale Krümmung von 10 Millimetern auf 10 Zentimetern Gurkenlänge. Das entsprach dann der "Handesklasse Extra". In der "Handelsklasse 1" waren minimale Schönheitsmakel erlaubt, alles darunter galt als schwervermittelbar. Und so wurde das grüne Gemüse vermessen wie ein angehendes Topmodel. Nur die langen, geraden und schlanken Gesellen landeten in den Supermärkten.

NEUHEITEN & TRENDS: Gurken dürfen jetzt krumm sein

Abgeschafft!

Seit 1988 hat es die EU-Norm für Obst und Gemüse gegeben. Bezogen hat sich diese übrigens rein auf die Optik, mit der Güte oder dem Geschmack der Obst- und Gemüsesorten hatte die Verordnung nichts zu tun. Seit dem 1. Juli nun ist die Norm abgeschafft. Nicht nur Gurken dürfen jetzt krumm sein, auch 25 weitere Obst- und Gemüsesorten tauschen Norm gegen Natürlichkeit: Karotten, Zucchini, Aprikosen, Kirschen, Wassermelonen und eben noch einige mehr. Weiterhin in ihrer Entfaltung eingeschränkt bleiben zum Beispiel Äpfel, Erdbeeren oder auch Salate - für insgesamt 10 Obst- und Gemüsesorten bleibt die EU-Norm bestehen.

NEUHEITEN & TRENDS: Gurken dürfen jetzt krumm sein

Was ändert sich konkret?

In der Obst- und Gemüsetheke des Supermarktes wird sich wohl nicht viel verändern. Denn einerseits lassen sich schlanke, gerade Gurken platzsparender und abgezählter in Kisten verpacken als krumme Dinger. Und andererseits sind wir Kunden seit 20 Jahren gewöhnt an formvollendete Gurken, Karotten und Aprikosen. Optische Ausreißer finden wir Konsumenten in der Theorie zwar "herrlich natürlich", in der Praxis verkaufen sich die wohlgeformten Standardmodelle in den Discountern aber besser. Kleinere Obst- und Gemüsehändler hoffen jedoch, dass sich die Erkenntnis durchsetzt, dass natürliche Schönheiten geschmacklich eine bessere Qualität haben. Gerade in Zeiten des Bio-Trends kann das durchaus passieren. Außerdem könnten sich auf längere Sicht die Preise verändern: Kleine Händler kaufen die norm-befreite Ware zu günstigeren Preisen ein und geben diese Ersparnis im besten Fall an ihre Kunden weiter.

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