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Matcha-Tee: Das Trendgetränk aus Japan

Matcha
© Teatox
Eine Teezeremonie in Japan ist ohne Matcha nicht denkbar. Seit ein paar Jahren ist das Grüntee-Pulver auch bei uns angesagt, besonders gern wird es als Matcha Latte getrunken. Wir zeigen, wie man den belebenden Tee mit einem Bambusbesen zubereitet und was alles in ihm steckt.

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Was ist Matcha und wie schmeckt er?

Matcha ist ein Grüntee in Pulverform, der Name bedeutet auf japanisch „gemahlener Tee“. Er wird auf eine ganz bestimmte Art angebaut: Vier Wochen vor der Ernte werden die Teesträucher beschattet. Die Blätter werden in der Zeit mit lichtundurchlässigen Netzen bedeckt, um die Reifung zu verlängern und die Teequalität zu erhöhen. Dadurch bekommt der Matcha auch seinen milden und leicht süßlichen Geschmack. Er schmeckt ein wenig wiesengrasartig.

Nach der vorwiegend per Hand gewonnenen Ernte werden die Teeblätter in Japan gedämpft und getrocknet, so bleiben sie grün. Stängel und Blattadern werden entfernt, nur das Blattgewebe bleibt übrig: Tencha genannt. Tencha wird in Granitsteinmühlen zu feinem Pulver gemahlen: der leuchtend grüne Matcha ist fertig.

Der japanische Mönch Eisai hat Matcha im 13. Jahrhundert von einer Reise aus China mitgebracht und die Priester in der Stadt Uji im Teeanbau angelernt. Im 15. Jahrhundert hat sich daraus die traditionelle Teezeremonie im Zen-Buddhismus entwickelt, von Kyoto aus beginnend.

Bei einer Teezeremonie wird ein sehr starker Matcha verwendet, der Koicha - japanisch für "starker Tee". Der hochwertige Tee wird mit nur wenig Wasser angerührt. Im japanischen Alltag wird meistens ein dünnerer Usucha - Matcha, wie wir ihn kennen - getrunken: wenig Pulver mit viel Wasser aufgegossen.

Matcha-Gimlet
Matcha peppt heutzutage auch Cocktails auf - allein durch seine Farbe.
© Claudia Gödke / Aiya Europe

Matcha-Rezepte: Eis, Kuchen und Drinks

Matcha kann man nicht nur pur trinken. Er wird wegen seines lieblichen Geschmacks gern als Zutat für Süßspeisen verwendet. Eis, Schokolade und Kuchen aus Matcha sind in Japan inzwischen sehr gefragt. Sogar der bei Japanern beliebte Baumkuchen wird gern in einer Matcha-Version verkauft.

Rezept: Grüntee-Eis-Smoothie
© Thorsten Suedfels

Rezept: Grüntee-Eis-Smoothie

400 ml Vanille-Eis zu acht Kugeln formen und nebeneinander auf einen Bogen Backpapier geben. 1-2 Tl Matcha-Pulver in ein sehr feines Sieb geben und die Eiskugeln dünn damit bestäuben. Je zwei Kugeln Vanille-Eis in vier hohe Gläser verteilen und mit 600 ml gut gekühltem Kiwi-Apfel-Smoothie (aus dem Kühlregal) auffüllen. Eis-Smoothie sofort servieren.

Cupcakes mit Matcha-Frosting
© Claudia Gödke / Aiya Europe

Rezept: Schoko-Cupcakes mit Matcha-Frosting

Für die Cupcakes den Ofen auf 180 °C vorheizen. Eine Mini-Muffinform mit kleinen Papierförmchen auslegen und beiseite stellen.

In einer großen Schüssel 300 Gramm Zucker, 380 Gramm Mehl, 90 Gramm Kakaopulver, 1 Teelöffel Backpulver, 1/2 Teelöffel Natron und 1 Teelöffel Salz gut mischen und in der Mitte eine Mulde formen. 180 Milliliter Buttermilch, 90 Milliliter Öl und 180 Milliliter warmes Wasser in die Mulde geben und mit einem Handrührgerät gut verrühren. Zum Schluss 2 Eier dazugeben und unterrühren. Teig gleichmäßig auf die Papierförmchen verteilen und 20 bis 25 Minuten backen. Aus dem Ofen nehmen und vollständig auskühlen lassen. Mit einem spitzen Messer vorsichtig Kreise aus den Oberseiten der Cupcakes schneiden und mit 2 Eßlöffeln Johannisbeergelee füllen.

Für das Frosting 300 Milliliter Milch und 3 Eßlöffel Zucker in einem Topf aufkochen. Die restlichen 100 Milliliter Milch mit 3 Teelöffeln Matcha (zum Beispiel von Aiya) und einem Päckchen Vanillepuddingpulver verrühren. Sobald die Milch kocht, Matcha-Mischung dazugeben und aufkochen. Pudding vom Herd nehmen und vollständig auskühlen lassen. 250 Gramm warme Butter mit einem Handrührgerät schaumig schlagen. Nach und nach einen Esslöffel Pudding dazugeben und gut unterrühren. Die Masse für weitere 5 Minuten rühren, damit das Frosting fluffig wird. Matcha-Frosting in einen Spritzbeutel geben, die Cupcakes damit verzieren oder das Frosting mit einem Messer gleichmäßig auf den Cupcakes verstreichen.

Matcha-Zubereitung: Wie wird Matcha schaumig?

Zwei Gramm Matcha-Pulver (das entspricht zwei traditionellen Bambuslöffeln) in einer Teeschale mit einem Schuss kaltem Wasser zu einer glatten Flüssigkeit verrühren. Dazu nimmt man einen Chasen - den traditionellen Bambusbesen. Danach 100 Milliliter 70 bis 80 Grad Celsius heißes Wasser zugießen und mit dem Chasen schaumig schlagen. Am besten gelingt der gleichmäßige Schaum, wenn man den die Schale mit einer Hand festhält und in der anderen den Bambusbesen in Z-Form locker aus dem Handgelenk hin und her bewegt. Zum Schluss dabei den Boden der Schale nicht mehr berühren. Die genaue Zubereitung des Matcha erklärt zum Beispiel dieses Video von Tea Exclusive.

Matcha Latte
Matcha Latte mit viel Milchschaum - die bekömmliche Alternative zu Latte Macchiato.
© www.colourbox.de

Für das Trendgetränk Matcha Latte gießt man den fertig geschlagenen Matcha langsam in ein Glas mit aufgeschäumter Milch, in Japan ist dies typischerweise Sojamilch. Man kann hierzulande neben Kuhmilch auch süßliche Mandel- oder Hafermilch nehmen.

Wie wirkt Matcha im Gegensatz zu Kaffee?

Durch die Beschattung der Teeblätter bleibt mehr L-Theanin in ihnen, eine vom Bundesinstitut für Risikobewertung als beruhigend wirkend eingestufte Aminosäure. Sie mildert das im Matcha enthaltene Koffein, denn sie bewirkt eine langsamere und konstantere Aufnahme des Koffeins im Körper. Es wird erst im Darm freigesetzt, daher bleibt die häufig auftretetene Nervosität wie beim Kaffeekonsum aus.

Zudem soll Matcha antibakteriell wirken und daher einen angenehmen Atem hinterlassen.

Matcha lagern

Matcha verliert schnell an Aroma, daher bekommt man Matcha in relativ kleinen Packungen im Handel. Der Tee sollte an einem dunklen Ort vor Hitze und Licht geschützt werden, zum Beispiel in einer traditionellen Natsume-Teedose. Oder in der Originalverpackung, die den Tee luftdicht frischhält.

Man kann Matcha in einer luftundurchlässigen, verschlossenen Verpackung im Kühlschrank aufbewahren. Dann darf die Tüte oder Dose jedoch nur kurz zum Öffnen herausgenommen werden, damit kein Kondenswasser ins Innere gelangt.

Eine angebrochene Packung bleibt etwa vier Wochen frisch. Noch verschlossener Matcha wird in Japan üblicherweise in der Tiefkühltruhe gelagert.

Japanische Anbaugebiete für Matcha

Da in der Stadt Uji in der Region Kyoto der Matcha-Anbau begann, bekommt man auch heute noch den hochwertigsten Pulvergrüntee aus dieser Region. Uji-Matcha ist in Japan sehr beliebt und daher sogar als Zutat in landestypischen Kitkat-Waffeln zu finden.

Teeanbau in Shizuoka am Fuße des Fuji
Grüntee-Anbau in Shizuoka am Fuße des Fuji.
© www.colourbox.de

Weiterhin sind die Präfekturen Kagoshima im warmen Süden des Landes und Shizuoka am Fuße des Fujis besonders große Teeanbaugebiete. Besonders gern verwenden in Deutschland bekannte Teehändler wie Aiya und Keiko den Matcha aus der südlichen Kagoshima-Region, da diese 1.500 Kilometer weit entfernt von der seit 2011 mit Strahlen belasteten Region um Fukushima liegt.

Japanische Teezeremonie in Deutschland erleben

Einen ersten Einblick in die traditionelle japanische Teezeremonie geben auch Teemeister in Deutschland. Wir haben eine Auswahl zusammengestellt:

  • In Hamburg bekommt man an einem Wochenende pro Monat einen Einblick in die traditionelle Zubereitung des Matcha-Tees - im Japanischen Teehaus des Museums für Kunst und Gewerbe.
    www.mkg-hamburg.de
Teezeremonie im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
Teezeremonie im Japanischen Teehaus des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg.
© MKG
  • In Hannover ermöglicht der Deutsch-Japanische Freundeskreis mehrmals im Jahr eine Teilnahme an einer Teezeremonie im Stadtpark-Teehaus.
    www.hannover-hiroshima.de
  • In Düsseldorf ist ein Mal pro Monat die Teilnahme an einer Teezeremonie im Teehaus vom Eko-Haus möglich.
    www.eko-haus.de
  • Im japanischen Teehaus München finden jeden Monat zwei öffentliche Vorführungen statt.
    www.urasenke-muenchen.de

Was kostet Matcha-Tee?

Es gibt verschiedene Qualitäten beim Matcha. Besonders günstig sind Pulver, die man zum Kochen und Backen verwendet. Man bekommt sie für ungefähr 25 Euro pro 100 Gramm. Der für die klassische Teezeremonie und für Gäste verwendete hochwertige Matcha, gern aus der Uji-Region, kostet hingegen zwischen 35 und 50 Euro für nur 30 Gramm.

Gesunde Inhaltsstoffe in Matcha

Der Pulvertee wirkt nicht nur besser als Kaffee, er ist auch gesünder. Wir stellen einige Inhaltsstoffe im Detail vor:

  • Chlorophyll: Matcha enthält sichtbar viel von dem grünen Farbstoff - er sorgt für die markante Farbe des Matchas und hilft zugleich dem Körper, neue Blutzellen zu bilden.
  • Antioxidantien: Sie schützen unter anderem die Zellen und vor den Folgen von UV-Strahlung.
  • Catechine: In grünem Tee findet sich besonders das Epigallocatechingallat (EGCG), es soll das Immunsystem stärken und bremst Studien zufolge möglicherweise die Entstehung und das Wachstum von Tumoren.
  • Beta-Karotin: In Matcha soll vier Mal mehr Beta-Carotin als in Karotten enthalten sein. Das Provitamin A ist gut für die Haut und kann vom Körper in das für die Augen wichtige Vitamin A umgewandelt werden.

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