Netzwerk Nachbarschaft - Bild 2
Dorfgemeinschaft "Dorf Zellhub"
(Eggenfelden/Bayern)
"Dorf Zellhub" ist keine zufällig entstandene Nachbarschaft, sondern Anfang der 80er Jahre als aktive Dorfgemeinschaft konzipiert worden: Der ursprüngliche Bebauungsplan für das Gebiet "Zellhub Ost" sah eine reine Einfamilienhaus-Struktur vor, was der von der Stadt beauftragte Architekt jedoch "korrigierte". Er schlug eine bauliche Verdichtung mit Mehrfamilien- und Reihenhäusern für die Mitte des Baugebiets vor. Auf diese Weise mischte er die soziale Struktur im Viertel und schuf eine "nachbarschaftliche Architektur". Neben Reihenhäusern und Eigentumswohnungen gibt es seitdem auch Sozialwohnungen, Büros und Dienstleistungsbetriebe im "Dorf Zellhub".
In Anlehnung an das traditionelle "Dorf" plante der Architekt gemeinsam mit den zukünftigen Bewohnern das Projekt als in sich geschlossene Wohn- und Lebensgemeinschaft mit einem zentralen Platz als Kommunikationszentrum für Jung und Alt. Um ein Höchstmaß an Wohn- und Lebensqualität zu erreichen, schufen die Bewohner im "Dorf Zellhub" eine autofreie Zone mit intensiver Bepflanzung. Bei der Realisierung von drei Reihenhäusern sparten die Bauherren durch gemeinsamen Materialeinkauf und Eigenleistungen Kosten ein.
Im Alltag unterstützen sich die Bewohner des "Dorfs" gegenseitig: Es gibt Fahrdienste zur Schule und wechselnde Kinderbetreuung am Nachmittag. Eine gemeinsame Hausaufgabenbetreuung wird in Kürze realisiert. Den Dorfplatz nutzen die Bürger für gemeinsame Aktivitäten wie Spielnachmittage für Kinder, Grillabende, Weinfeste und andere gesellige Veranstaltungen. Mit ihrer Dorfzeitung informieren sie sich gegenseitig über besondere Anlässe und das Leben im Dorf.