Wer schon mal einen Wanderausflug in den Harz gemacht hat, kommt aus dem Schwärmen nur schwer wieder heraus: Zahlreiche historische Bauwerke, Seen und Teiche wirken wie eine längst vergessene romantische Idylle. Aber genau dieses Areal ist in Wirklichkeit das größte vorindustrielle Energieversorgungssystem der Welt.
Für den Abbau von Silber, Blei und Kupfer war die Nutzung der Wasserkraft bis ins späte 19. Jahrhundert die einzige Möglichkeit, Energie zu gewinnen. Bis vor rund 800 Jahren hat das Wasser im Oberharz die Wasserräder der Bergwerke und Hütten angetrieben. Regenwasser wurde in Gräben gesammelt, in Teichen gespeichert und dann zu den Bewohnern und Bergarbeitern des Gebiets weitergeleitet. Bis heute ist das System teilweise in so gutem Zustand, dass es problemlos wieder in Betrieb genommen werden könnte.
Das gesamte Wassersystem besteht aus 107 historischen Teichen, Gräben mit einer Gesamtlänge von 310 Kilometer sowie Wasserläufen über weitere 31 Kilometer. Für Besucher wurden Wege erschlossen, auf denen mühelos das Gebiet erkundet werden kann. Wer will, darf in ausgewiesenen Teichen sogar baden und sich an heißen Tagen eine willkommene Erfrischung gönnen.
Neben der Harzer Wasserwirtschaft hat der Harz besonders für Familien und Naturfreunde noch einiges zu bieten: So zählt unter anderem der „Harzer Hexenstieg“ zu einem der schönsten Wanderwege Deutschlands.
Weitere Informationen:
www.harzinfo.de
www.harzwasserwerke.de