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Wurmkiste selber bauen

Eine geöffnete Wurmkiste mit Bioabfällen auf einer Terrasse stehend
© EMF/ Deborah und Florian Hucht
Eine Wurmkiste ist eine tolle Möglichkeit, eigenen Kompost herzustellen. In dieser Anleitung zeigen wir, wie einfach eine solche Kiste selbst gebaut werden kann.

Die Wurmkiste ist eine geschlossene Holzkiste, meist aus unbehandeltem Holz, die anfallende Abfälle zu Humus und Wurmtee verarbeitet. Beides kann als Dünger für Pflanzen im Garten und auf dem Balkon genutzt werden.

Um eine Wurmkiste selber zu bauen, benötigen Sie folgendes Handwerkzeug und Material:

Werkzeug und Hilfsmittel:

  • Zollstock und Schreinerwinkel
  • Bleistift
  • Kreis- oder Stichsäge
  • Gehrungslade
  • Schleifgerät oder Schleifpapier
  • Akkuschrauber mit Holzbohrern und Bits, Lochsäge oder Forstnerbohrer
  • Hammer

Materialien:

1) Holzplatten in einer Stärke von 2 cm, ausreichend für die folgenden Teile:

  • 1 x Boden (35 x 45 cm)
  • 2 x Seitenwand (43 x 45 cm)
  • 1 x Front (31 x 36 cm)
  • 1 x Rückwand (31 x 45 cm)
  • 1 x Deckel (36 x 45 cm)

2) Holzlatte 3,6 x 1,8cm, 150cm lang, ausreichend für die folgenden Teile (mit Winkelschnitt):

  • 2 x 41cm
  • 2 x 31cm

Sonstiges:

  • Gehrungslade
  • Vlies 30 x 40 cm plus einen kleinen Rest
  • Drahtgitter (30 x 40 cm)
  • Eurobox Gitter 20l, Maße: 40 x 30 x 22 cm
  • flache Schale, Maße ca. 40 x 30 x 5 cm
  • Holzschrauben in 3 x 40mm und 3 x 16 mm
  • Krampen
  • mindestens 4 Nägel
  • Holzleim
  • optional: Rollen

Tipp: Kompostwürmer und ein Starterkit bekommen Sie zum Beispiel bei "Wurmwelten". Einen Bausatz und viele Infos finden Sie bei www.wurmkiste.at.

Und so geht's:

1) Sägen Sie als erstes die benötigten Teile zu. Vorder- und Rückteil sind etwas schmaler als die Seitenteile. Das Rückteil wird etwas kürzer als das Vorderteil, sodass ein Spalt entsteht, in den Sie die Wurmteeschublade schieben können. Boden und Deckel werden von unten und oben aufgesetzt. Bedenken Sie beim Ausmessen die Stärke von Vorder-, Rück- und Seitenteilen.

Wurmkiste selber bauen – Schritt 1
© EMF/ Robert Schlossnickel

2) Den Filter zimmern Sie sich aus der Holzlatte. Diese zersägen Sie so, dass Sie die Teile wie einen Bilderrahmen zusammensetzen. Hier brauchen Sie Winkelschnitte, die Sie mithilfe einer Gehrungslade durchführen können.

Wurmkiste selber bauen – Schritt 2
© EMF/ Robert Schlossnickel

3) Mit einer Lochsäge oder einem Forstnerbohrer machen Sie am oberen Rand des einen Seitenteils mehrere Löcher. Diese sollten etwa fünf Zentimeter von der Oberkante des Holzes entfernt sein. Die Löcher machen Sie mit etwas Vlies und Leim ausbruchssicher.

Wurmkiste selber bauen – Schritt 3
© EMF/ Robert Schlossnickel

4) Setzen Sie den Korpus zusammen. Schrauben Sie die Seitenteile nacheinander an Vorder- und Rückteil. Die Holzplatten sollten oben bündig sein, sodass zwischen Rückteil und Boden später eine Lücke bleibt.

5) Montieren Sie den Filter. Mit Hammer und Nägeln fertigen Sie aus den schmalen Latten zunächst einen Rahmen an. Schneiden Sie Vlies und Draht passend zu. Verstreichen Sie etwas Leim auf dem Rahmen und legen Sie das Vlies darauf, wobei Sie es spannen. Befestigen Sie dann den Draht mit Krampen. Das Filterrähmchen kommt mit dem Draht zum Deckel zeigend in die Kiste. Dort, wo das Rückteil aufhört, schieben Sie es so weit in die Kiste, dass es später nicht mehr zu sehen ist und schrauben es fest.

Wurmkiste selber bauen – Schritt 5
© EMF/ Robert Schlossnickel

6) Legen Sie den Boden auf und schrauben ihn von unten fest. Drehen Sie die Kiste dann um und montieren Sie den Deckel mit zwei Scharnieren. Wenn Sie mögen, können Sie den Deckel auch polstern. Die Wurmkiste kann nämlich mehr als eine Funktion haben – sie kann zum Beispiel auch ein Ersatz-Hocker werden.

7) Schieben Sie nun die Schublade unten in die Kiste. In den Korpus stellen Sie die Erntekiste, und zwar direkt auf den Filterrahmen.

8) Nun können die Würmer einziehen. Geben Sie ihnen etwas von ihrer Heimaterde mit in die Erntekiste. Legen Sie außerdem unbedruckte Papierschnipsel oder Kartonkleinteile dazu und decken Sie die Würmer mit der Matte ab. Beginnen Sie dann, die Würmer zu füttern. Sie ziehen Bioabfälle vor und fahren meist total auf Kaffeefilter, Teebeutel und Gemüseschalen ab. Geruch entsteht dabei nicht. Auch Fliegen sollten keine vorbeischauen. Sollten sich doch mal welche blicken lassen, entnehmen Sie wieder etwas Masse. Füttern Sie am besten etwas weniger, sodass die Würmer hinterherkommen. Ab und an benötigen die Würmer etwas Urgesteinsmehl oder Kalk, damit der pH-Wert in der Kiste wieder stimmt, aber abgesehen davon ist die Kiste voll Würmer eine sehr pflegeleichte Haustierhaltung!

Eine geöffnete Wurmkiste mit Bioabfällen auf einer Terrasse stehend
© EMF/ Deborah und Florian Hucht

Diese Bastelanleitung ist im Buch Alles auf Grün – Das Handbuch für nachhaltiges Gärtnern und klimafreundliche Gartengestaltung von Florian und Deborah Hucht im EMF-Verlag erschienen.

Alles auf Grün
© EMF

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