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Ratgeber Lattenrost – das müssen Sie wissen

Individuell verstellbarer Lattenrost
© BeCo / Schlafwelt
Richtig gut schlafen und frisch in den Tag starten – damit dies kein Wunschtraum bleibt, bedarf es neben einer guten Matratze einem Bett samt passendem Lattenrost. Was es beim Kauf eines Lattenrosts zu beachten gibt, unterschiedliche Arten und wie Sie den Lattenrost richtig einstellen.

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Einfach und zweckmäßig, individuell verstellbar oder motorisiert und flexibel federnd: Wer die Wahl hat, hat die Qual. Die Auswahl an Lattenrosten ist immens – so kann die Suche nach einem passenden Federholzrahmen schon mal Zeit und Nerven kosten. Doch worauf kommt es eigentlich an und was zeichnet den idealen Lattenrost eigentlich aus? Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Thema.

Warum ist der Lattenrost so wichtig?

Händler und Hersteller sind sich einig: Ein Lattenrost unterstützt die Matratze und sorgt für einen komfortablen, besonders ausgeglichenen Liegekomfort. Dabei soll gerade das Zusammenspiel aus Lattenrost und einer passenden Matratze das Schlaferlebnis und somit den Erholungsfaktor positiv beeinflussen: Die Matratze wird zusätzlich entlastet, unterschiedlich federnde Zonen passen sich dem liegendem Körper individuell an – im Idealfall bildet die Wirbelsäule sowohl in Rücken-, als auch in Bauch- und Seitenlage eine Waagerechte. Für einen gesunden und rückenschonenden Schlaf ist dies besonders wichtig, nur so kann sich die Rückenmuskulatur ausreichend entspannen und Kraft für den anstehenden Tag sammeln.

Darüber hinaus sorgt der Lattenrost für ausreichend Belüftung im Bett, er lässt die Matratze „atmen“, sodass auch an heißeren Nächten ein ideales Schlafklima gegeben ist. Ein erwachsener Mensch schwitzt bis zu einem halben Liter Körperflüssigkeit pro Nacht. Feuchtigkeit und daraus resultierende Stockflecken oder gar Schimmel haben so keine Chance.

Lattenrost mit unterschiedlichen Liegezonen
Unterschiedlich federnde und separat einstellbare Zonen ermöglichen einen individuellen Liegekomfort, ganz auf den eigenen Körper abgestimmt.
© bett1.de

Lattenrost im Test – das meint Stiftung Warentest

Doch muss es gleich ein Federholzrahmen in Luxusausstattung sein? Mit zahlreichen verschiedenen Zonen, verstellbarer Federung und hochklappbarem Kopf- und Fußende? Die Meinungen gehen auseinander. So hat Stiftung Warentest im Oktober 2015 zahlreiche Lattenroste genauer unter die Lupe genommen. Ihr Fazit: Kunden sollten sich nicht vorschnell von den blumigen Versprechen der Industrie einwickeln lassen. Nicht immer muss es ein teuer gekaufter Lattenrost sein – im Test erreichten alle Lattenroste lediglich ein Ausreichend. Viele Lattenroste sollen die positiven Eigenschaften einer Matratze sogar verschlechtern. Als Alternative empfehlen die Tester einen Lattenrost im Eigenbau. Dieser spare Geld und beeinflusse die Liegeeigenschaften einer guten Matratze nicht zum Negativen.

Magazin Stiftung Warentest
© Stiftung Warentest

Den ganzen Testbericht aus der Ausgabe 10/2015 von Stiftung Warentest sowie eine Video-Bauanleitung für einen einfachen Lattenrost finden Sie bei www.test.de.

Lattenrost: die richtige Größe finden

Grundsätzlich spielt die Größe Ihres Bettes eine wichtige Rolle. Betten ab einer Breite von 1,60 Meter werden besser mit zwei Lattenrosten (jeweils 80 cm Breite) ausgestattet. Dies hat den Vorteil, dass sich jede Seite je nach Körper individuell einstellen lässt – ideal für Paare mit unterschiedlichen Liegebedürfnissen. Auch wenn einige Hersteller selbst für sehr breite Betten durchgängige Lattenroste anbieten, ist von solchen Modellen abzuraten:

  • Ein durchgängiger Lattenrost muss bei zwei Personen oft das Doppelte an Gewicht tragen. Somit reduziert sich die Haltbarkeit des Lattenrosts.
  • Federholzleisten besitzen eine bogenförmige Spannung nach oben. Somit lägen Sie bei einem einzelnen Lattenrost in der Mitte höher als seitlich. Leichte Menschen könnten dazu neigen zur Seite zu rutschen.
  • Ein durchgängiges Lattentost hat ein anderes Federungsverhalten als zwei einzelne Roste: Mittig schwingen sie deutlich stärker als an den Seiten.

Trotz getrennter Lattenroste kann man durchaus eine durchgehende Matratze verwenden – eine unangenehme „Besucherspalte“ wird so vermieden. Haben Sie jedoch zwei Lattenroste mit hochstellbaren Kopf- oder Fußenden, sollten auch die Matratzen separat sein. Hier kann eine so genannte "Liebesbrücke" abhilfe schaffen: Ein T-förmiger Keil wird zwischen die beiden Matratzen gelegt, der lästige Spalt verschwindet.

Zwei Lattenroste in einem Bett
Ein Bett, zwei Lattenroste – besonders wichtig für Paare mit unterschiedlichen Liegebedürfnissen.
© Inter IKEA Systems B.V.

Unterschiedliche Varianten des Lattenrosts

Standard-Lattenrost von Ikea
© Inter IKEA Systems B.V.
  • Der Standardlattenrost

Die einzelnen Latten sind leicht gebogen und mit einem stabilen Rahmen verbunden. Durch die Biegung gibt der Lattenrost etwas nach. Je nachdem, wie viele einzelne Latten vorhanden sind, unterscheidet sich der Standardlattenrost in der Qualität: Je mehr Latten er hat, desto besser passt sich der Lattenrost den verschiedenen Druckzonen beim Liegen an. Gerade für teure Gel- und Latexmatratzen gilt: Möglichst einen Lattenrost mit über 20 Latten verwenden, damit sich die Matratze nicht zwischen den Latten durchdrückt. Im Zweifel erkundigen Sie sich nach der Empfehlung Ihres Matratzenherstellers.

Rollrost von Ikea
© Inter IKEA Systems B.V.
  • Der Rollrost

Diese einfache Variante besteht aus Latten, die mit einem Band verbunden sind. Die Latten werden im Bett einfach ausgerollt. Rollroste lassen sich nicht einstellen, sie geben an allen Stellen gleich viel nach.

Verstellbarer Lattenrost von Ikea
© Inter IKEA Systems B.V.
  • Anpassbarer und flexibler Lattenrost

Bei diesem Rost gibt es im Schulter- und manchmal auch im Hüftbereich Kunststoffspangen, die zwei Latten miteinander verbinden. Durch hin- und herschieben lässt sich die Federung härter oder weicher einstellen.

Besonders flexible Lattenroste lassen sich zudem in viele verschiedene Formen bringen: Das Kopfteil lässt sich anheben, die Beine können hochgelegt und verschiedene Belastungszonen individuell eingestellt werden. Für solche Lattenroste ist eine bewegliche Matratze nötig, die sich flexibel dem Rost anpassen kann.

Lattenrost mit Tellerfedern von Ikea
© Inter IKEA Systems B.V.
  • Lattenrost mit Tellerfedern

Bei diesem High-End-Lattenrost dienen die einzelnen Latten nur als Halterungen für die meist quadratischen Kunststoffteller, auf denen die Matratze aufliegt. Dabei ist jeder einzelne Teller flexibel – die Einstellungsmöglichkeiten sind also deutlich größer als bei Lattenrosten, wo jeweils eine ganze Latte auf eine Belastung reagiert.

Liegeflächen richtig einstellen

Je nachdem, für was für einen Lattenrost Sie sich entscheiden, können Sie unterschiedliche Einstellungen vornehmen.

  • Ein gut durchdachter Lattenrost hat die Kopfhochstellung in Nackenhöhe. Die Rückenhochlagerung setzt ca. ein Drittel vom Kopfende her entfernt an. Beim klassischen Rost beträgt die Länge des verstellbaren Rückenteils ca. zwei Drittel der Gesamtrostlänge.
Lattenrost richtig einstellen
Kopf- und Rumpffläche lassen sich bei einem guten Lattenrost in der Höhe verstellen.
© LIVING AT HOME
  • Teure Lattenroste bieten darüber hinaus die Möglichkeit das äußerste Kopfende zu verstellen. Hierzu lassen sich ca. 30 cm vom Kopfende zusätzlich zur generellen Kopfhochstellung einstellen.
Lattenrost: das äußerste Kopfteil einstellen
Lattenrost mit zweifacher Kopfteilverstellung - für mehr Komfort und eine noch individuellere Einstellung.
© LIVING AT HOME
  • Schlecht konzipierte Lattenroste verfügen zudem über eine Beinhochstellung beginnend im Kniebereich. Diese Lattenroste sollten Sie meiden, da die Konstruktion nur zu einer unnatürlichen Liegeposition führt.
Lattenrost mit schlechter Höheneinstellung
Die Beinhochstellung ist zum Schlafen eher ungeeignet und funktioniert höchstens in Bauchlage.
© LIVING AT HOME

Wichtig: Die manuellen Einstellungsmöglichkeiten von Rücken- und Beinflächen sind für eine einmalige Grundeinstellung vorgesehen. Daher sollte man darauf verzichten die Rücken- oder Kopflehne zum abendlichen Lesen im Bett höher zu stellen. Schläft man ein, liegt man unter Umständen in einer gekrümmten Position, eine gerade ausgerichtete Wirbelsäule ist so nicht möglich. Hier ist ein Motorlattenrost äußerst praktisch – dieser lässt sich bei aufkommender Müdigkeit mit einer Fernbedienung in die niedrigere Schlafposition zurückfahren, ohne dass man erst umständlich das Bett verlassen muss.

Video: So stellen Sie Ihren Lattenrost richtig ein

Neben der Möglichkeit der Höhenverstellung, lassen sich bei vielen Lattenrosten auch einzelne Liegezonen ganz individuell einstellen. Je nachdem, an welche Position Sie die Schieberegler stellen, federn die einzelnen Latten unterschiedlich stark – so wird die Liegezone als weicher oder härter empfunden. Wie Sie diese Einstellungen im Detail vornehmen, erfahren Sie zum Beispiel im Video von Lattenrost-Hersteller Allnatura.

Lattenrost-Hersteller im Überblick

Sie suchen einen passenden Lattenrost und wollen sich einen Überblick über Hersteller und Bezugsmöglochkeiten verschaffen? In unserer Liste werden Sie fündig!

Sebastian Kagerer

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