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Kompost: das Gold der Gärtner

Kompost ist das Sparbuch des Gärtners – man zahlt Garten- und Küchenabfälle ein und bekommt nach einem Jahr die Rendite in Forum von wertvollem Humus, der düngt und den Boden gut macht. Aber: Kompost ist alles andere als ein wilder Abfallhaufen.

Kompost düngt, ist als Dauerhumus die reinste Verwöhnkur für den Boden und außerdem auch noch Nahrung für Regenwürmer und Mikroorganismen, ohne die im Gartenboden gar nichts läuft. Mit Kompost aufgepeppt können leichte Sandböden Wasser und Dünger besser halten, so dass nicht mehr so viel nutzlos im Boden versickert. Kompost bringt aber auch schwere Lehmböden auf Trab und sorgt dort für gute Durchlüftung.

Beim Kompost ist die schichtweise Anordnung geeigneter Zutaten entscheidend, damit die Rotte schnell in Gang kommt und sich das Kompostinnere auf gut 70 °C aufheizt. Nur so haben Unkrautsamen und Bodenschädlinge keine Chance. Schmeißt man die Zutaten dagegen wild auf einen Haufen, bleibt der Kompost kalt und die Samen von Vogelmiere & Co intakt - der Kompost wird zum Unkrautverteiler!

Mit Kompost werden Ihre Pflanzen groß und stark!
Mit Kompost werden Ihre Pflanzen groß und stark!

Für den Kompost eignen sich alle organische Abfälle. Alle organischen Abfälle? Nicht ganz! Sehr gut sind Laub, Staudenreste, Grasschnitt, Küchenabfälle, Holzhäcksel, reine Holzasche oder auch Teebeutel. Sogar Grassoden dürfen ruhig auf den Kompost, aber mit der Erde nach oben, damit die Halme nicht einfach weiter wachsen.

Kompost herstellen

Für den Kompost völlig ungeeignet sind dagegen gekochte Essenreste, zu viel des gerbsäurehaltigen Eichenlaubs, grobe Äste oder Thujazweige, die nur sehr unwillig verrotten. Auch kranke Blätter und Unkräuter haben im Kompost nichts zu suchen und kommen in den Hausmüll. Fleisch ist ein absolutes Tabu, es würde Ratten anlocken!

Das organische Material wird auf dem Kompost von Mikroorganismen, Regenwürmern und vielen anderen Helfern zu Humus umgebaut. Ohne diese fleißigen Untertage-Arbeiter geht nichts, daher sollten Sie es ihnen im Kompost so angenehm wie möglich machen und sie bei Laune halten: an heißen Tagen sollten Sie daher nicht nur Ihre Pflanzen wässern, sondern auch den Kompost. Geben Sie dem Kompost außerdem regelmäßig eine Handvoll Kompostbeschleuniger.

Kompost verbessert die Bodenstruktur und liefert Nährstoffe.
Kompost verbessert die Bodenstruktur und liefert Nährstoffe.

Grobes Schnittgut wird für den Kompost mit dem Häcksler in handliche Stücke zerkleinert, damit die Mikroorganismen im Kompost sie gut beißen können. Schichten Sie generell immer abwechselnd trockenes Material wie Holzhäcksel oder Staudenreste und feuchtes Material wie Grasschnitt oder Obstschalen übereinander. So erhält der Kompost die optimale Feuchte und verwässert nicht.

Wenn massig feuchtes Material anfällt oder beim Rasenmähen Berge von Gras über bleiben, mischen Sie für den Kompost immer noch Holzhäcksel oder zerrissenes Zeitungspapier dazu, sonst wird es im Kompost matschig und die Rotte stockt oder kommt gar nicht erst in Gang. Da man natürlich nicht ständig Zweige von Gehölzen zum Häckseln abschneidet, können Sie auch Häcksel von größeren Schnittaktionen sammeln und dann später dem Kompost beimischen.

Kompost im Garten

Nach gut einem Jahr ist der Kompost fertig. Bevor er in den Garten darf, muss sich der Kompost allerdings noch einer Grundreinigung unterziehen: Werfen Sie den Kompost dafür schaufelweise durch ein schräg aufgestelltes Drahtgitter, dessen Maschen 1-2 cm groß sein sollten. Das Gitter fischt Ästchen, Steine und andere Verunreinigungen aus dem Kompost und lässt nur gebrauchsfertigen, feinen Kompost durch.

Kompost ist auch perfektes Mulchmaterial im Garten.
Kompost ist auch perfektes Mulchmaterial im Garten.

Kompost wird 2-3 cm dick auf den Beeten verteilt und mit der Harke leicht eingearbeitet. Bei der Anlage neue Beete graben Sie vorher Kompost unter, beim Pflanzen von Stauden und Gehölzen mischen Sie den Aushub mit Kompost und füllen dann das Pflanzloch auf.

Bei Gehölzen deckt die Schicht Kompost im Frühjahr meist schon den Jahresbedarf an Nährstoffen. Als Dünger hat Kompost ein Manko – er lässt sich nicht dosieren und sein exakter Nährstoffgehalt bleibt unbekannt. Nur Gehölze und schwach zehrende Pflanzen lassen sich ausschließlich mit Kompost düngen, sonst sollten Sie in jedem Fall noch gezielt mit Flüssigdünger nachdüngen.

Kompost als Substrat

Kompost eignet sich auch als Substrat für Pflanzkübel, allerdings nur mit einem Anteil von 30 %! Der Rest sollte dann lehmige Gartenerde sein. Reiner Kompost hat je nach Ausgangsmaterial einen viel zu hohen Nährstoff- und vor allem Salzgehalt. Für Petunien, Azaleen und andere Pflanzen, die es saurer lieben, ist Kompost ungeeignet.

Kompost auf die Schnelle: Ein Thermokomposter (z.B. von Neudorff) lohnt sich vor allem für kleine Gärten.
Kompost auf die Schnelle: Ein Thermokomposter (z.B. von Neudorff) lohnt sich vor allem für kleine Gärten.

Neuen Kompost anlegen

Der beste Platz für einen Kompost ist im Schatten unter Bäumen. Die Kompostmiete braucht eine feste, aber unbedingt luftdurchlässige Umrandung, die Sie zur Entnahme vom fertigen Kompost an einer Seite leicht öffnen können. Wichtig ist auf jeden Fall ein direkter Kontakt zum gewachsenen Gartenboden, damit Sickerwasser abfließt und Regenwürmer & Co auch schnell einziehen. Um Mäuse und andere ungebetene Gäste vom Kompost fernzuhalten, sollten Sie den Boden der Kompost-Miete lückenlos mit engmaschigem Draht auslegen.

Richtig angelegt, gehen vom Kompost keine Gerüche aus, er sollte aus optischen Gründen aber trotzdem in eine der hinteren Gartenecken verbannt werden, wo er allerdings gut mit der Schubkarre erreichbar sein muss, damit Sie den Kompost im Garten verteilen können.

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Text: Thomas Heß

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