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Naturnah gärtnern

Schmutzige Frauenhände, die neue Pflanzen in Gartenerde setzen
© Adobe Stock / Philippe Devanne
Unser Vorsatz für jede noch folgende Gartensaison: naturnah, ökologisch, nachhaltig gärtnern. Wir haben zehn inspirierende Ideen für alle, die Blumen lieben – und ein gutes Gewissen. Vom Wassersparen bis zum Ernten, ohne gesät zu haben.

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Slowflowers für den naturnahen Garten

Wir achten auf Bio-Lebensmittel, faire Klamotten, vegane Kosmetik. Aber die Wenigsten machen sich Gedanken, woher ihre Blumen kommen. Wieviele Kilometer sie zurückgelegt haben, ob sie mit Pestiziden belastet sind. Rosen zum Valentinstag sind damit ethisch und ökologisch oft teuer erkauft. Die Alternative: saisonale, giftfreie Schnittblumen aus regionalem Anbau. Malin Lüth will das Bewusstsein dafür stärken und gehört neben fast 30 deutschen Flower Farmern, Floristen und Blumengärtnern zum bunten Kollektiv der Slowflower-Bewegung.
www.slowflower-bewegung.de​​

Schmutzige Männerhände legen Pflanzensamen in die Erde
© Adobe Stock / Mihail

Saatgut vom Biobauern – eine gute Wahl

Lieber samenfestes Saatgut alter und vergessener Sorten vom Bio-Bauern (Demeter-, Bioland- oder Naturland-Siegel) aus der Region kaufen statt Hybrid-Sorten aus konventioneller Züchtung. Die Vorteile? Mutterpflanzen aus ökologischem Anbau, keine chemische Behandlung nach der Ernte, hohe Keimfähigkeit und die Chance, im nächsten Jahr neue Samen zum Tauschen oder für die eigene Aussaat zu gewinnen.

Wasser sparen

Der Klimawandel ist kaum zu stoppen. Es macht aber Sinn, bereits bei der Gestaltung und Planung zu überlegen, wie sich nachhaltig Wasser sparen lässt. Zum Beispiel mit robusten Pflanzen (Rutenhirse, Lavendel, Hauswurz), die nicht ganz so durstig sind und auch mal Trockenheit vertragen. Eine weitere Idee ist die Tröpfchenbewässerung. Hier geben Schläuche auf der Erde das Wasser direkt und tropfenweise ab. Und – nicht neu, aber immer noch richtig: Regen als perfektes kalkarmes Gießwasser in Tonnen sammeln.

Regentonne in einem naturnahen Garten
© Adobe Stock / Schulzie

Boden im Garten verbessern

Um die Moore zu schützen, auf torffreie Bio-Erde (www.compo.de) setzen. Holzfasern, Rindenmulch und -humus dienen als Torfersatz. Oder man kompostiert selbst: Aus Blättern, Baumschnitt, Gemüseabfällen entsteht wahres Gärtnergold, das mit wertvollen Nährstoffen sowie Spurenelementen für fruchtbaren, gut durchlüfteten Boden mit hoher Wasserhaltefähigkeit sorgt. Kein Platz für einen Kompost? Mit einer Wurmkiste klappt das clevere Upcycling auch im kleinen Stil.

Selbstversorgung

Den ein oder anderen eigenen Salatkopf zu ernten, ist nicht nur nachhaltig, sondern macht auch mächtig stolz. Wer beim Anbau von Obst, Gemüse und Kräutern weniger über Standortbedingungen, Fruchtfolgen oder Pflanznachbarn grübeln möchte, nimmt nur die Ernte auf dem perfekt vorbereiteten Miet-Gemüsebeet in die eigene Hand: "Meine Ernte" mit Standorten in ganz Deutschland.
www.meine-ernte.de

Mit saftigen Äpfeln behangene Apfelbäume
© Adobe Stock / Xalanx

Generationengarten

Wie wird der Samen zur Cocktailtomate? Wann kann ich endlich die Erdbeeren pflücken? Wo wachsen Birnen? Fragen, die man Kindern am leichtesten beim gemeinsamen Buddeln beantwortet. Spielerisch lernen sie dabei, achtsamer mit Lebensmitteln umzugehen, zu beobachten, geduldig zu sein – und sie bekommen ein Bewusstsein für den Kreislauf der Natur. Als Garten-Buddys glänzen sicher gerne die Großeltern mit Gärtnerwissen. Oder die netten Nachbarn im lokalen Gemeinschaftsgarten (über www.anstiftung.de). Der Garten als Ort der Begegnung – eine schöne Idee.

Sharing 2.0 – den Garten teilen

Fürs Stutzen einer Hecke kommt man schnell auf die Idee, sich beim Nachbarn eine Kettensäge zu leihen. Aber warum teilt man sich nicht gleich den ganzen Garten? Laut Statista leben in Deutschland rund 36 Millionen Gartenbesitzer – sie können über das Nachbarschaftsportal nebenan.de Zeit im eigenen Garten anbieten. Und so anderen Menschen zu ein paar Stunden im Grünen direkt vor der eigenen Haustür verhelfen.

Tierfreundlich gärtnern

Soll der Garten nicht nur grüne Oase für Menschen, sondern auch Zufluchtsort für heimische Tiere sein, heißt das Geheimnis: Mut zu wilden Ecken. Wildblumen locken Insekten wie Bienen und Schmetterlinge an. Im Winter freuen sich Igel über angehäuftes Laub. Und wie wäre es mit originellem Sichtschutz voller Eigenleben: EinTotholzzaun ist Brutstätte für Vögel, Unterschlupf für Kleintiere, Lebensraum für Insekten. Geht ganz einfach: Grünabfälle zwischen Holzpfähle schichten und immer wieder auffüllen, wenn Äste und Zweige verrottet sind.

An einem Baum befestigtes, selbst gebautes Insektenhotel
© Adobe Stock / Fottoo

Den naturnahen Garten chemiefrei pflegen

Tschüss künstlicher Dünger und Pestizide. Hallo, natürliche Alternativen für gesunde Pflanzen. Drei Empfehlungen:

Gartenglück
Bessere Nährstoffaufnahme und Bodenqualität dank lebender Mikroorganismen, ca. 13 Euro, www.biotaurus.com

Schädlingsfrei
Aus den Samen des Neembaums, gegen Blattläuse, Kartoffelkäfer und Co., ca. 12,50 Euro, www.shop.plantura.garden

Die Lösung
Biodynamische Pflanzenstärkung, angepasst an die Bedürfnisse zur jeweiligen Jahreszeit, ca. 8 Euro, www.dieloesung.bio

Schneeglöckchen

Die Jahreszeiten im heimischen Garten

Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Logisch, oder? Nicht unbedingt. Der Phänologische Kalender teilt das Jahr in zehn Jahreszeiten und orientiert sich an der Aktivität sogenannter Zeigerpflanzen. Schneeglöckchen beispielsweise läuten den Vorfrühling ein – Zeit für den Obstbaumschnitt. Ausführliche Tipps, welche Gartenarbeit wann ansteht, gibt‘s auf unserem Instagram-Kanal @livingathome_magazin – für jede Saison.

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