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Grünkohl: das Powergemüse des Winters

Grünkohl im Topf
© Matthias Haupt
Klassisch norddeutsch als Grünkohl mit Pinkel, vegetarisch als Chips zubereitet oder im Smoothie: Grünkohl ist kalorienarm und steckt voller Vitamine.

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Manche kennen Grünkohl auch unter dem Namen Braunkohl oder Krauskohl, andere bezeichnen ihn als Friesische oder Oldenburger Palme. So vielfältig wie die Bezeichnungen sind auch die Zubereitungsmöglichkeiten: Das Gemüse kann klassisch norddeutsch als Grünkohl mit Pinkel oder raffiniert als Gemüsebeilage oder Chips zubereitet werden.

Grünkohl: Das steckt drin

Die krausen Blätter sind ein wahres Kraftpaket, denn sie sind randvoll gefüllt mit Calcium, das für einen gesunden Knochenaufbau wichtig ist, Vitamin A, das unter anderem für die Gesunderhaltung von Augen und Haut eine Rolle spielt und den Antioxidantien C und E. Diese können schädliche Radikale im Körper entgiften und so der Entstehung von Arteriosklerose entgegenwirken. Darüber hinaus ist Grünkohl ein guter Proteinlieferant und Quelle für Ballaststoffe, die eine länger anhaltende Sättigung bewirken und außerdem positive Effekte auf die Darmaktivität haben. Grünkohl vereint also sehr viele positive Inhaltsstoffe.

Der Rezeptklassiker Grünkohl mit Pinkel – Schritt für Schritt:

Wir zeigen das Rezept für Grünkohl mit Pinkel als Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Grünkohl mit Oldenburger Pinkel und karamellisierten Kartoffeln
Grünkohl mit Pinkel ist ein traditionelles Gericht, das mittlerweile nicht nur in Norddeutschland gerne gegessen wird.
© Dietlind Wolf

Grünkohl: Geschmack

Wichtig für das süß-herbe Aroma des Grünkohls ist ein ausreichend hoher Zuckergehalt. Anders als weithin verbreitet entsteht der Zucker jedoch nicht durch den frostbedingten Abbau von Stärke, sondern hauptsächlich durch die Photosynthese, die der Kohl betreibt. Niedrige Temperaturen spielen aber dennoch eine Rolle: Durch Kälte sinkt die Enzymaktivität in der Pflanze, so dass der Zucker, der unter wärmeren Umständen enzymatisch abgebaut werden würde, bestehen bleibt. Kälte ist also nicht für die Bildung des Zuckers, sondern für die Aufrechterhaltung der Zuckerkonzentration von Bedeutung.

Grünkohl: Kauf und Lagerung

Beim Kauf von frischem Grünkohl sollten Sie darauf achten, dass die Blätter dunkelgrün und prall sind, sie sollten bei leichtem Druck zurückfedern. Weist der Grünkohl gelbliche Verfärbungen auf oder wirkt er leicht verwelkt, ist das ein Zeichen dafür, dass er schon zu viel Wasser verloren hat. Wenn Sie es eilig haben oder kein frischer Grünkohl erhältlich ist, können Sie auch Tiefkühl-Grünkohl verwenden.

Am besten lagern Sie den ungewaschenen Grünkohl im Kühlschrank, bei etwa 2 bis – 2° Celsius. Je länger Sie ihn aufheben, desto mehr Vitamine verliert der Kohl, etwa zwei Tage bleibt er jedoch ohne allzu großen Vitaminverlust frisch. Sollten Sie den Grünkohl selber einfrieren wollen, empfiehlt es sich, ihn vorher kurz zu blanchieren und gut abzutrocknen.

Grünkohlcurry
Grünkohl ist auch ohne Speck als veganes Curry sehr aromatisch.
© Anke Politt

Grünkohl: die Vorbereitung

Schneiden Sie mit einem scharfen Messer die einzelnen Blätter vom Strunk herunter. Sind die Mittelrippen der einzelnen Blätter dicker als ein Bleistift, schmecken diese meist holzig und sollten daher entfernt werden. Waschen Sie die Grünkohlblätter anschließend gründlich unter fließendem Wasser und schneiden Sie sie in die gewünschte Größe.

Grünkohl kann unbedenklich auch roh als Salat verzehrt werden, er wird jedoch bekömmlicher, wenn Sie ihn etwa 5 Minuten in Salzwasser blanchieren.

Grünkohl: leckere Variationen

Traditionell wird Grünkohl als regionale Spezialität in deftigen Gerichten zumeist in Kombination mit einem herzhaft würzigen Stück Fleisch, wie etwa Kassler oder Speck gegessen. Lange galt Grünkohl als wenig schick und zu bödenständig, heutzutage erlebt das Powergemüse aber sein Revival, zum Beispiel als Hauptzutat in Wok-Gemüse, als kross ausgebackener Snack oder in raffinierten Wintersalaten.

Raffiniertes Gericht mit Grünkohl:
Auflauf mit Lachs und Grünkohl

So machen Sie aus Grünkohl einen knusprigen Snack: Sie brauchen nur Grünkohl, Olivenöl und Salz. Heizen Sie den Backofen auf 130 °C vor, waschen Sie den Grünkohl, trocknen Sie ihn gründlich ab, und schneiden Sie den Grünkohl in mundgerechte Stücke. Verteilen Sie diese in einer Schicht auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech, und beträufeln Sie den Grünkohl mit Olivenöl. Zum Schluss streuen Sie noch etwas Salz auf den Grünkohl. Nach 10 Minuten die Chips wenden und für weitere 10 Minuten fertig backen.

Grünkohl im Smoothie

Grünkohl kann man auch trinken - in Form eines Green Smoothies. Der Grünkohl wird für den Smoothie mit Obst zusammen püriert und frisch serviert.

Grünkohl-Feste

In vielen Betrieben und Städten gibt es in den Wintermonaten kleine und große Feiern rund um den Grünkohl. Gemeinsam genießt man den deftigen Klassiker. Ein besonders bekanntes fest rund um den Grünkohl findet seit dem Jahre 1956 in Oldenburg statt: Alljährlich gibt es hier das „Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten“, das traditionelle Grünkohlessen. Es ist ein gesellschaftliches Ereignis, bei dem mehr als 300 Gäste aus politischen Kreisen mit Grünkohl, Pinkel und Kasseler verköstigt werden. Jedes Jahr werden zudem ein neuer Grünkohlkönig beziehungsweise eine neue Grünkohlkönigin ernannt. Unter den Kohlzepterträgern befinden sich unter anderem auch Angela Merkel und Philipp Rösler.

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