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Gesundheitsgefahr durch Pestizide: Wir klären auf!

Ende Juli testete Greenpeace Johannisbeeren aus deutschem Anbau. Das Ergebnis: Ein Großteil der Beeren war mit einem Cocktail aus Pestiziden belastet. Doch was bedeutet das für den Verbraucher? Wir haben die Pestizid-Fakten gesammelt und sagen, was Sie bedenkenlos essen können.Was sind Pestizide?

Pestizide sind chemisch erzeugte Pflanzenschutzmittel. Ihren Einsatz finden sie in der konventionellen Landwirtschaft, um die angebauten Pflanzen vor Insekten-, Pilz- oder Unkrautbefall zu schützen.

Pestizide werden in der konventionellen Landwirtschaft eingesetzt
Pestizide werden in der konventionellen Landwirtschaft eingesetzt

Welche Gesundheitsgefahr geht von Pestiziden aus?

Pestizide sind gesundheitsschädlich, weil sie mitunter Vergiftungen auslösen können. Als Rückstände sind sie in Pflanzen, Gemüse und Früchten enthalten. Werden Pestizidrückstände in zu hoher Konzentration konsumiert, kann es zu Beeinträchtigungen des Immunsystems sowie Allergien, Hautausschlägen, Magen-Darm-Beschwerden und sogar Krebserkrankungen kommen.

Besonderen Schutz benötigen Säuglinge, Kinder und Schwangere, da sie Umweltgifte leichter aufnehmen beziehungsweise diese im Mutterleib an das Ungeborene abgeben.

Welche Erzeugnisse sind besonders pestizidbelastet?

Pestizide werden vorwiegend im konventionellen Anbau von Früchten, Gemüse, Nüssen, aber auch Getreide eingesetzt. Je anfälliger die Pflanzen auf wachstumsbeeinträchtigende oder -hemmende Einflüsse sind, desto höher ist auch ihre Pestizidkonzentration.

Johannisbeeren aus deutschem Anbau schnitten bei der Pestizid-Analyse von Greenpeace schlecht ab
Johannisbeeren aus deutschem Anbau schnitten bei der Pestizid-Analyse von Greenpeace schlecht ab

Meiden sollte man Erzeugnisse, die außerhalb ihrer Saison gezüchtet werden, aber auch solche aus Monokulturen. Als stark pestizidbelastet gelten Zitrusfrüchte, Bananen, Beeren, Trauben, Birnen und Äpfel, aber auch Tomaten, Paprika und grüner Salat.

Bei Ware aus nicht EU-Ländern ist generell Vorsicht geboten: Ihr Pestizidwert liegt häufig über EU-zulässigen Höchstwerten. Von diesen Erzeugnissen kann ein erhöhtes Gesundheitsrisiko ausgehen.

Welche Erzeugnisse sind tendenziell unbedenklich?

Als unbedenklich gelten Erzeugnisse aus biologischem Anbau, da hier auf gesundheitsschädliche Pflanzenschutzmittel verzichtet wird. Dies bestätigt auch die aktuelle Laboranalyse von Greenpeace, in der konventionell angebaute Johannisbeeren als stark pestizidbelastet abschnitten.

Obst und Gemüse aus biologischem Anbau ist nahezu pestizidfrei
Obst und Gemüse aus biologischem Anbau ist nahezu pestizidfrei

Zu empfehlen sind saisonale und regionale Produkte, die entweder vom Erzeuger des Vertrauens stammen oder bio-zertifiziert sind.
Finger weg von Verkäufen am Straßenrand: Das Obst und Gemüse ist meist durch Autoabgase belastet.

Wie bereitet man Obst und Gemüse auf den Verzehr vor?

Pestizide kann man leider nicht abwaschen. Auch wer sein Obst und Gemüse schält, ist vor Schadstoffen nicht gefeit. Vielmehr gehen Vitamine, die unter der Schale sitzen, verloren.

Waschen Sie Obst und Gemüse vor dem Verzehr!
Waschen Sie Obst und Gemüse vor dem Verzehr!

Tipp: Am besten verwendet man bio-zertifizierte Erzeugnisse. Bevor man das Obst und Gemüse schält oder aufschneidet, sollte es mit heißem Wasser gewaschen und nach Möglichkeit mit einer Bürste gereinigt werden. So lässt sich immerhin vermeiden, dass man Bakterien, Pilze und anderen Schmutz aufnimmt.

Wie wird der Verbraucher vor Pestiziden geschützt?

Um den Verbraucher vor Gesundheitsrisiken zu schützen, unterliegen die Länder der Europäischen Union einer Verordnung, die die Grenzwerte für den Einsatz von Pestiziden regelt. Schwachpunkt dieser Regelung: Eine Vielzahl verschiedener Pestizide ist erlaubt. Und weil es beim Einsatz von Pestiziden immer nur um den Höchstwert des einzelnen Pestizids geht, stecken in einem Erzeugnis oft mehrere unterschiedliche Pestizide.

So fand man bei der aktuellen Untersuchung der Johannisbeeren heraus, dass in jeder Beere durchschnittlich sechs Pestizide stecken. Die Gesundheitsrisiken dieser „Pestizid-Cocktails“ sind bisher nicht absehbar.

Umwelt- und Verbraucherorganisationen fordern eine Beschränkung, die festlegt, dass nur noch eine geringe Anzahl an unterschiedlichen Pestiziden pro Pflanze verwendet werden darf, um „Pestizid-Cocktails“ zu vermeiden.

Die EU regelt den Einsatz von Pestiziden in Europa
Die EU regelt den Einsatz von Pestiziden in Europa

Welche Länder bieten einen strengen Pestizidschutz?

Trotz der EU-Verordung werden Pestizide innerhalb der EU in unterschiedlich hohen Mengen eingesetzt. So ergab ein von Greenpeace und GLOBAL beauftragter Report aus dem Jahre 2008, dass Spaniens Produkte stärker belastet sind als andere. Die Niederlande und Deutschland zählen hingegen zu den EU-Ländern, die für genaue Pestizid-Kontrollen und einen hohen Pestizid-Schutz stehen.

Der aktuelle Testbericht “Johannisbeeren mit Pestizid-Cocktail” und weitere Informationen zu Pestiziden finden Sie auf www.greenpeace.de.

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