Barfußwandern: Training für den Körper
Am Strand genießt man das Gefühl von Sand und Wasser zwischen den Zehen, zu Hause läuft man mit nackten Füßen über Wiese, Fliesen, Teppich oder Holzboden. Wie unsere Hände besitzen die Füße zahlreiche Tastsinne, mit denen man die Umwelt aus einem ganz anderen Blickwinkel kennenlernen kann. Auf speziellen Barfußwanderungen lässt sich eine ganz neue Erfahrung machen: Hat man sich einmal von Trekkingsandalen und Wanderstiefeln befreit, bietet die Natur einen abwechslungsreichen Trainingsparkurs. Saftige Wiesen, aufgeweichte Erde, trockenes Unterholz oder steinige Gehwege sprechen die Sinne an und sorgen für ein anregendes Training. Durch den fehlenden Schutz stützender Schuhe läuft man bewusster und viel langsamer als gewohnt. Dabei muss jede Bewegung und jeder Schritt von Sehnen, Muskeln und Bändern im Fuß ausgeglichen werden. Das richtige Gehen will geübt sein: Damit die Füße nicht vorzeitig schlapp machen, muss man richtig auftreten und mit den Zehen abrollen. Dies stärkt Muskulatur, Bänder und Gelenke und regt zudem die Durchblutung an. Selbst Fehlstellungen des Fußes können sich bei regelmäßigem Barfußgehen zurückbilden.
Barfußwandern als Fußreflexzonenmassage
Gerade bei Anfängern sind ungeübte Füße besonders empfindlich für spitze Steine, trockenes Geäst und unebenen Boden. Der Wechsel des Untergrunds wird direkt wahrgenommen. Ob eine nasse Wiese, schlammige Trampelpfade oder Gebirgsbäche und sandige Schotterpfade: Was man in Wanderstiefeln nie wahrgenommen hätte, wird barfuß zu einem Wellness-Erlebnis für die Füße. Jeder Boden stimuliert ähnlich wie eine Fußreflexzonenmassage.
Barfußwandern: Was sollte man beachten?
Gerade Anfänger sollten für die Barfußwanderung gut vorbereitet sein. Asphaltierte Straßen, schmutzige Wege und zu steinige Untergründe sind für Barfuß-Neulinge ungeeignet. Ein weicher Boden bietet hingegen ein entspanntes Barfußerlebnis. Zu einer guten Ausrüstung gehören neben bequemen Schuhen für strapazierte Füße Verbandszeug, eine Pinzette und eine desinfizierende Creme. Für die erste Wanderung sollte eine kürzere Strecke gewählt und längere Pausen eingeplant werden. Der Tetanusimpfschutz sollte auf jeden Fall aufgefrischt werden. Für Einsteiger sind fachmännisch geführte Barfuß-Wanderungen ideal.
Barfußparks: Übung für die Füße
Um sich auf die erste Barfußwanderung einzustimmen oder zum zwischenzeitlichen Entspannen und Genießen eignen sich spezielle Barfußparks. Auf kleinen Flächen gibt es dort verschiedene Untergründe wie Holz, Stein, Wasser oder Sand, die mit den nackten Füßen erkundet werden wollen. Barfuß-Anlagen gibt es in vielen Städten Deutschlands. Eine Übersicht gibt es auf: www.barfusspark.info
Barfußwandern in Deutschland
Die Barfuß-Initiative Berlin-Brandenburg veranstaltet regelmäßig kürzere Touren im Grunewald oder Berliner Umland sowie mehrtägige Wanderungen, zum Beispiel im Elbsandsteingebirge. www.gobib.de
Weitere Informationen zum Thema Barfußlaufen und -wandern gibt es auf: www.barfuss-trend.de
