Anzeige

Rasenmäher: Welcher ist der richtige für mich?

Elektro, Akku oder doch lieber mit Benzin? Ist ein Radantrieb wichtig? Was sind die Vorteile vom Mulchmäher? Mit dieser Kaufberatung findet jeder den richtigen Rasenmäher für seinen Garten.

Eine zentrale Schnitthöhenverstellung sollte bei einem Rasenmäher zwar inzwischen Standard sein, sehen Sie aber vor dem Kauf trotzdem noch einmal genau hin, besonders bei preiswerten Mähern. Denn es ist einfach lästig, jedes Rad oder auch nur jede Achse vom Rasenmäher einzeln zu verstellen.

Rasenmäher mit Akku
© Werkfoto Al-Ko

Allgemeine Vorüberlegungen für den Kauf eines Rasenmähers

  • Wie oft mäht man?
    Auch wenn man für einen perfekten Rasen natürlich regelmäßig mähen muss, kommt man doch nicht immer dazu. Sei es durch viel Arbeit oder schlechtes Wetter. Ein Mulchmäher sollte ein bis zwei Mal in der Woche zum Einsatz kommen. Sonst werden die Halme zu lang und die Mäher hinterlassen feuchten Rasenschnitt, der zu Filz führen kann.
    Wenn der Rasen zwischen dem Mähen höher wird, kommen Handmäher und sogar Elektromäher rasch an ihre Grenzen. Handmäher bleiben bei einer Halmhöhe über 10 cm stecken. Wer nicht zum regelmäßigen Mähen kommt, sollte auf jeden Fall einen Elektro-, Benzin- oder Akkumäher mit Fangkorb nehmen. Wer gar nicht mähen wird, lässt einen Mähroboter für sich arbeiten, die allerdings ihren Preis haben.
  • Ergonomie und Bedienung
    Ein Benzinrasenmäher sollte natürlich leicht zu starten und möglichst leichtgängig sein. Einige Benziner haben einen Elektrostart und springen per Knopfdruck oder wie beim Auto mit einem Zündschlüssel an.
    Für alle Rasenmäher gilt, dass ihre Griffe gut in der Hand liegen sollten und sich der Holm auch in der Höhe verstellen lässt. Machen Sie dazu im Laden den Test und führen ruhig ein paar Trockenübungen durch.
  • Gärten am Hang
    Steigungen im Rasen oder gar einen Hanggarten sind nicht nur für die Gartengestaltung eine Herausforderung, sondern stellen auch an Rasenmäher gewisse Ansprüche. Unbedingt empfehlenswert ist ein Radantrieb nehmen, der die Arbeit deutlich erleichtert und man nicht das ganze Gewicht des Mähers den Hang hinauf schieben muss. Generell gilt: Möglichst immer parallel zum Hang oder hangaufwärts mähen, damit man den Rasenmäher nicht ständig bremsen muss und ins Rutschen gerät.
  • Verwinkelte Gärten oder Gärten mit vielen Hindernissen
    Dort kommen nur kabellose Rasenmäher mit Akku oder Benzin in Frage. Ein Kabel würde sich ständig verheddern.
  • Die Gartengröße
    Da kommt die Schnittbreite der Rasenmäher ins Spiel. Generell gilt: Je größer die Schnittbreite ist, desto schneller geht die Arbeit mit dem Rasenmäher von der Hand. Kleine Mäher haben 28 cm bis 31 cm, Benzinmäher bis zu 52 cm und Aufsitzer über einen Meter. Bis 150 qm reichen motorlose Handrasenmäher, die in der Regel Spindelmäher sind. Akkurasenmäher sind bis 300 qm ideal, dazu gehören auch kleine Mähroboter. Elektrorasenmäher bis 600 qm. Große Rasenflächen bis 1.500 qm sind das Revier von Bezingeräten und großen Mährobotern, darüber hinaus wird man Rider oder andere Aufsitzmäher wählen. Nun gut, den Spaßfaktor eingerechnet, kommen Aufsitzer oft schon ab 1.000 qm zum Einsatz.
    Des Weiteren entscheiden natürlich auch persönliche Vorlieben, denn ein Elektromäher mäht natürlich auch ein kleines Rasenstück von 100 qm.
  • Der Pflegeaufwand des Mähers
    Handrasenmäher, Akku- und Elektromäher sind so gut wie wartungsfrei, man muss sie nur nach Gebrauch reinigen und regelmäßig die Messer schärfen, was bei Spindelmähern in der Regel aufwendiger ist. Um die Schnittleistung der Messer zu prüfen, gibt es einen einfachen Test: Sehen Sie sich die Spitzen der Grashalme an. Sind diese braun, eingerissen und eingetrocknet, schlägt das Messer die Halme nur ab und ist stumpf.
    Benzinrasenmäher haben Viertakt-Motoren, oft von Briggs & Stratton. Bei Viertakt-Motoren ist genau wie bei einem Auto regelmäßig ein Ölwechsel und ein Zündkerzen-Check nötig. Wenn man das nicht selber kann, muss der Mäher dafür ab und zu mal in die Werkstatt. Bei, Rasentraktoren ist der Wartungsaufwand am größten, die Mäher, es kommen noch Reifendruck, Keilriemenwechsel oder der Austausch vom Hydrauliköl dazu.

Rasenmäher: Fänger oder Mulcher?

Unabhängig von der Antriebsart unterscheidet man Rasenmäher nach der Art und Weise, wie sie mit dem Rasenschnitt umgehen: Üblicherweise hängt ein Fangkorb am Gerät, der die abgeschlagenen Halme auffängt. Wem das regelmäßige Entleeren zu mühsam ist, greift auf Mulchmäher zurück. Diese zerhacken die geschnittenen Grashalme mit speziellen Messern so fein, dass sie einfach auf dem Rasen liegen bleiben können und ihn sogar düngen. Ein kleiner Test, ob der Mulchmäher auch richtig arbeitet: Nach dem Mähen darf man auf dem Rasen keinen Schnitt liegen sehen.

Rasenmäher mit Fangkorb
© Viking

Mulchen klingt zunächst nach Zeitersparnis, das geht aber nur, wenn der Rasenmäher mindestens einmal in der Woche zum Einsatz kommt. Bei feucht-warmer Witterung und gut gedüngtem Rasen können es auch schon zwei Mal sein. Sonst werden die Halme zu lang und Rasenmäher mit Fangkörben sind praktischer. Das Gras sollte beim Mähen auf keinen Fall nass sein, damit kommen Mulchmäher nicht klar und es bleibt grober Rasenschnitt liegen, der mit der Zeit verfilzt. Mäher mit Fangkörben bekommen bei nassem Gras leicht Verstopfungen und lassen dann ebenfalls viel Rasenschnitt liegen, da der Auswurfkanal durch Rasenklumpen verstopft ist.

Bosch Rasenmäher mit ergonomischem Lenker
© Bosch

Viele Rasenmäher kann man mit einem sogenannten Mulchkeil mit wenigen Handgriffen vom Fänger zum Mulcher umrüsten, sodass Sie später immer noch entscheiden können, auf welche Art Sie mähen wollen.

Tipp: Den Rasen richtig mähen

Die richtige Schnitthöhe liegt bei reinem Zierrasen zwischen 2,5 cm und 3 cm. Ein durchschnittlicher Gebrauchsrasen ist mit 4-5 cm gut gerüstet. Bei Trockenheit darf das Gras generell ruhig 1cm länger bleiben, das gilt auch für den Schatten, damit die Halme das wenige Licht besser einfangen.

Stellen Sie den Rasenmäher so ein, dass er nur gut ein Drittel der Halmlänge kappt. Mähen Sie zu tief, fehlt den Gräsern der Regenerationspunkt auf halber Halmhöhe, aus dem sie neu austreiben. Ohne diesen Punkt dauert es recht lange, bis die Gräser mit neuen Trieben wieder etwas zum Herzeigen haben, in dieser Zeit reagieren sie vor allem bei Trockenheit beleidigt, sie werden lückenhaft und von der Sonne braun gebrannt und Unkräuter fallen über den Rasen her, da ihre Samen im hellen Sonnenlicht schnell keimen.

Rasenmäher mit hohen Rädern
© Werkfoto Al-Ko

Wenn Sie nach einem längeren Urlaub hohes Gras mähen müssen, haben die Rasenmäher oft Probleme mit den hohen Halmen. In diesem Fall mähen Sie zweimal: Stellen Sie den Rasenmäher erst ganz hoch ein und mähen dann ein weiteres Mal mit der üblichen Schnitthöhe.

Sehr bequem sind Rasenmäher mit Radantrieb, der durch Drücken eines Hebels zugeschaltet werden kann. Der Rasenmäher muss dann nur noch gelenkt werden und fährt in angenehmem Schritttempo. Perfekt für abschüssige Gärten und große Flächen. Denken Sie daran, dass man bei einem 1.000 qm Rasen fast so viel läuft wie bei einem Spaziergang von 3 km Länge!

Spindelmäher: der Rasenmäher für feinsten Schnitt

Spindelrasenmäher
© Hess

Der gute alte Spindelmäher hat noch längst nicht ausgedient, selbst Rasenprofis schwören drauf: Spindelmäher ohne Motor eignen sich für Flächen bis 300 qm. War die Arbeit mit einem solchen Rasenmäher früher ein reines Fitness-Training, lassen sich moderne Spindelmäher so leicht wie jeder andere Rasenmäher schieben. Große, motorbetriebene Spindelmäher findet man eigentlich nur bei Rasenprofis im Fußballstadion oder auf dem Golfplatz.

Großes Plus der per Muskelkraft betriebenen Rasenmäher: Mit ihrer rotierenden Messerwalze arbeiten sie so sauber, als würden Sie die Halme mit einer scharfen Schere abschneiden, während die sonst üblichen Sichelmäher die Halme nur abschlagen.

Spindelmäher gibt es inzwischen auch mit Akku-Antrieb (z.B. Al-Ko). Die Rasenmäher eignen sich dann für ca. 350 qm. Für größere Flächen ist die Schnittbreite zu gering.

Rasenmäher mit Elektromotor oder Akku

Rasenmäher mit Akku
© Werkfoto Bosch

Rasenmäher mit Elektroantrieb eignen sich für Gärten bis 600 qm, mit ordentlich Leistung von über 1.000 W auch bis 800 qm.

Ist der Garten sehr verwinkelt oder stehen viele Bäume, Sträucher oder auch Kübelpflanzen im Garten, sollten Sie ein Modell mit Akku wählen. Das ständige Nachziehen und Entwirren des Kabels kann den Spaß an der Gartenarbeit sonst schnell trüben. Sehr praktisch sind Hybrid-Modelle, z.B. von Ryobi: Ist der Akku leer oder wird einfach mehr Power gebraucht, steckt man das Stromkabel an und mäht mit einem Elektromäher weiter.

Elektro- und Akku-Rasenmäher sind leise und daher besonders für dicht bebaute Gebiete zu empfehlen.

Rasenmäher-Roboter

Mähroboter
© Gardena

Einfach zurücklehnen und den Sommer auf der Terrasse genießen: Rasenroboter fahren selbstständig über den Rasen und halten ihn mit Mulchmessern kurz. Dabei orientieren sie sich an einmalig verlegtem Begrenzungsdraht, der ein schwaches Magnetfeld erzeugt und den Rasenmäher wenden lässt, sobald er in die Nähe kommt. Sie können dem Mähroboter genau sagen, an welchen Tagen und sogar zu welchen Uhrzeiten er loslegen soll und wann er Pausen machen soll.

Mähroboter haben den Vorteil, dass der Rasen durch das häufige Mähen in Form bleibt und immer gepflegt aussieht – auch wenn man mal im Urlaub ist. Lassen Sie den Mäher auf kleineren Flächen unter 200 qm nicht täglich mähen, dann wird das Gras an den Wendepunkten des Roboters unter Umständen platt gedrückt.
Ein weiterer Vorteil: Rasenroboter machen durch ihre Vibrationen den Maulwürfen das Leben schwer, sodass diese nicht selten auswandern.

Ist sein Akku leer wird, fährt der Roboter selbstständig zur Ladestation und wird automatisch aufgeladen. Und was müssen Sie tun? Nichts! Einziger Wermutstropfen: Mähroboter sind mit Preisen um ca. 1.000 Euro verhältnismäßig teuer.

Rasenmäher mit Benzinmotor

Für Rasenflächen bis 1.500 qm. Das Starten moderner Rasenmäher mit Benzinantrieb hat übrigens nichts mehr mit dem lästigen Zerren an viel zu langen Anreißseilen zu tun. Je nach Modell genügt heute ein kurzer Ruck, das Umlegen eines Bügels oder das Drehen eines Zündschlüssels wie beim Auto.

Benzinrasenmäher mit Fangkorb
© Sabo

Die Rasenmäher haben alle laufruhige Viert-Takt-Motoren mit geringem Verbrauch. Benziner bekommen auch bei hohem Gras selten Verstopfung und murren sogar bei dünnen Zweigen nicht, alles wird zerkleinert.

Für sehr große Gärten: Aufsitzrasenmäher und Rasentraktoren

Rasentraktor
© Al-Ko

Diese Rasenmäher lohnen sich ab ca. 1.500 qm Rasenfläche. Aufsitzrasenmäher haben oft Schnittbreiten von über 1 m, was in verwinkelten Gärten allerdings zugleich ein Nachteil ist. Denn wo die Rasenbrummis passen müssen, muss ein Handmäher die Nacharbeit leisten.

Ansonsten aber sind Aufsitzrasenmäher und Rasentraktoren sehr vielseitig und echte Arbeitstiere. Man unterscheidet “Rider”, also die eigentlichen Aufsitzmäher, und Rasentraktoren. Bei Aufsitzmähern sitzt man über dem Motor, bei Rasentraktoren dahinter. Aufsitzer sind kleiner und preiswerter, Rasentraktoren leistungsstark und für den Anbau vieler Zusatzgeräte wie Schneeräumschild oder Kehrbürste geeignet. Inzwischen gibt es sogar Aufsitzer mit Akku-Antrieb (von Husqvarna), leiser geht’s nicht.

Text: Thomas Heß

Mehr zum Thema