Skåne (gesprochen “Skone”) ist die südlichste Provinz Schwedens. Die meisten Touristen passieren sie nur auf dem Weg nach Nordschweden – schade! Denn so bleiben echte Gartenschätze unentdeckt. Dabei ist Südschweden gerade für Garten- und Schlossfans immer eine eigene Reise wert!
Sofiero – ein Besuch wird zur botanischen Entdeckungstour
Man nehme eine idyllisch gelegene Schlossanlage, eine gartenbegeisterte Königsfamilie und – nun ja, die Hilfe von englischen Gartenexperten, die auch gleich den Grundstock für eine der umfangreichsten Rhododendronsammlungen überhaupt mitbrachten. Fertig ist eine der schönsten Gartenanlagen, die kürzlich sogar zum schönsten Park Europas gekürt wurde.
Schloss Sofiero wurde 1864 als Sommersitz für Kronprinz Oskar und sein Frau Sophia von Nassau gebaut, daher auch der Name.
1905 bekamen Oskars Enkel Gustav Adolf VI und seine gartenbegeisterte Frau Margareta das Schloss als Hochzeitsgeschenk. Die neuen Besitzer machten erst einmal Klarschiff im Inneren des Schlosses, möbelten das bis dahin recht düstere Gebäude auf und legten den traumhaften Garten an. Die ersten Rhododendren und das gärtnerische Knowhow kamen aus England – nachdem sich Margareta, eine Enkelin der englischen Königin, in einem Brief an ihre Oma beklagte, dass im Schlossgarten kaum Pflanzen seien.
Der Garten begeistert heute Gartenfreunde mit über 10.000 Rhododendren und unzähligen Rosen, Stauden und Gehölzen, die sich scheinbar gegenseitig in ihrer Blütenpracht übertreffen wollen. Zur Rhododendronblüte sieht der Park so aus, als hätten Maler riesige Farbeimer darüber ausgegossen.
Sofiero in Bildern
Bosjökloster – Gartenromantik am See
Ein weiterer Traumgarten liegt am Ufer des Sees Ringsjön bei Höör: Bosjökloster. Vor über 900 Jahren als Nonnenkloster gegründet, ist Bosjökloster und besonders der traumhafte Garten heute ein absolutes Muss für Gartenfans. Kein Wunder, denn ob 1000jährige Eiche, romantischer Kräutergarten, Liebespfad oder Rosengarten - im Park gibt es viel zu entdecken.
Im April ist der Park ein weißer Blütenteppich – Buschwindröschen! Auf den Terrassen rund um das Schloss werfen sich im Mai unzählige Narzissen und Tulpen in Schale und die ersten Rosen blühen bereits im Mai. Die Staudenbeete sind im englischen Stil angelegt und von blühenden Sträuchern eingerahmt. Der Kräutergarten ist von alten Mauern eingefasst, an denen Hortensien, Klematis und Wein ranken. Und dann erst der Rosengarten: Der zarte Duft englischer Rosen liegt in der Luft, und abertausende Blüten leuchten um die Wette.
Und nach dem Gartenspaziergang genießt man im Café beim Rosengarten die Aussicht oder macht einen Bummel durch einen kleinen, liebevoll eingerichteten Laden in der Nähe des Cafés.
Das Kloster wurde im Laufe der Jahrhunderte zum Schloss ausgebaut, mehrfach umgebaut und 1908 von Graf Philip Bonde gekauft, dessen Familie es noch heute besitzt.
Rundgang durch Bosjökloster
Der Park und die Terrassen sind ganzjährig von 8 Uhr bis Sonnenuntergang geöffnet, das Restaurant und die Ausstellungen im Schloss von April bis Oktober von 10 Uhr bis 18 Uhr.
Und wie kommt man hin?
Anreise nach Südschweden: Der schnellste Weg führt mit dem Auto über die Öresundbrücke (ab 31 Euro pro PKW) direkt nach Malmö. Ideal für alle, die aus dem Norden Deutschlands kommen.
Wer einen längeren Anfahrtsweg hat, ist mit Fähren z.B. der TT-Line besser bedient, ob als Tag oder Nachtfahrt. Zum Beispiel: Abends einchecken, gut zu Abend essen und am nächsten Morgen frisch und erholt aufwachen.
Das Skandinavien Spezial kostet z.B. pro Auto und 5 Personen für die Hin- und Rückfahrt ab 215 Euro. Das Familien Spezial ab 235 Euro beinhaltet zusätzliche noch eine Tageskabine und ein Geschenk für die Kinder.
TT-Line im Internet: www.ttline.com
