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Rhabarber anbauen, zubereiten und andere wichtige Infos

Rhabarberstangen
© Gry Thunes / Colourbox
Die säuerlichen Gemüsestangen sind aus unserer Küche nicht mehr wegzudenken. Was Sie beim Einkauf und der Zubereitung beachten müssen, verraten wir Ihnen hier.

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Rhabarber: Obst oder Gemüse?

In der Regel wird Rhabarber ähnlich wie Obst zubereitet: In Kuchen, als Kompott oder Konfitüre kommt er auf unsere Teller. Doch tatsächlich gehört Rhabarber zu den Gemüsesorten. Denn aus botanischer Sicht gehören Pflanzenteile wie Blätter und Wurzeln, also auch die dicken Stängel der Rhabarberblätter, zu Gemüse.

Anbau & Ernte von Rhabarber

Ursprünglich stammt Rhabarber aus Asien, kann heute aber weltweit in allen gemäßigten Klimazonen angebaut werden. Wer im Frühling ernten will, sollte zwischen September und Oktober mit dem Anbau beginnen. Allerdings ist erst nach zwei Jahren ein Ertrag zu erwarten.
Saison haben die Stangen von April bis zum 24. Juni. Danach brauchen die Pflanzen Zeit, um sich zu regenerieren und im folgenden Jahr wieder eine reiche Ernte zu liefern. Zudem erhöht sich im Laufe der Rhabarber-Saison der Oxalsäure-Gehalt in den Pflanzen, wodurch sie weniger bekömmlich werden.

Erntetipp: Drehen Sie die Rhabarberstangen beim Ernten möglist weit unten ab, anstatt sie zu schneiden. In der Regel haben die Pflanzen eine Art Sollbruchstelle, an denen sich die Stangen leicht entfernen lassen. Das Schneiden würde Infektionsstellen begünstigen und die Pflanze beschädigen.

Rhabarberpflanzen brauchen wenig Pflege, allerdings einen nährstoffreichen Boden und regelmäßige Bewässerung, da Rhabarber selbst zu über 90 % aus Wasser besteht. Weitere Anbautipps finden Sie in unserer Info-Box:

So putzen Sie Rhabarber richtig

Rhabarber richtig putzen
© Matthias Haupt

1. Entfernen Sie zunächst großzügig alle Blatt- und Wurzelansätze. Danach die Stangen waschen und gut abtropfen lassen.
2. Die harten Fäden der Haut mit einem Messer entfernen. Dafür an einem Stangenende die Fäden lösen und der Länge nach abziehen.
3. Die Stangen in kleine Stücke schneiden und wie gewünscht weiterverarbeiten.

Tipp: So genannter Himbeerrhabarber hat sowohl eine rote Schale als auch rotes Fleisch und ist sehr zart, weshalb er nicht zwingend geschält werden muss.

Lagerung von Rhabarber

Wenn Sie den Rhabarber nicht sofort verarbeiten möchten, sollten Sie nach dem Kauf die Blätter entfernen, da diese sonst den Stangen zu viel Kraft entziehen. Schlagen Sie Rhabarber dann in ein feuchtes Tuch ein – so hält er sich im Gemüsefach des Kühlschranks bis zu einer Woche.

Möchten Sie Rhabarber länger lagern, lässt er sich prima einfrieren: Die geputzten und in Stücke geschnittenen Stängel einfach auf einem Backblech verteilen und anschließend in ein verschließbares Behältnis umfüllen und einfrieren. So bleiben sie etwa ein dreiviertel Jahr haltbar, sind nach dem Auftauen allerdings etwas weicher als frische.

Ist Rhabarber giftig?

Rhabarber enthält Oxalsäure, die neben Zitronen- und Apfelsäure für den sauren Geschmack verantwortlich ist, aber in übermäßiger Konzentration unangenehme Nebenwirkungen hervorrufen kann. 100 g Rhabarber enthalten 450–500 mg Oxalsäure. Diese Menge ist grundsätzlich unbedenklich und keinesfalls giftig. Allerdings sollten nieren- und gallenkranke Erwachsene sowie Kinder die Stangen nur in Maßen genießen bzw. Rücksprache mit ihren Ärzten halten.

Vorsicht: Rhabarberblätter enthalten sehr viel Oxalsäure, so dass ihr Verzehr zu Erbrechen und Kreislaufstörungen führen kann. Hier also Finger weg! Zudem sollten Sie Rhabarber nicht in Alufolie wickeln, da die enthaltenen Säuren mit der Folie reagieren und so Teile davon in die Stangen gelangen können.

So reduzieren Sie den Oxalsäure-Gehalt:

  • Bevorzugen Sie rotstielige und rotfleischige Sorten gegenüber grünen. Sie enthalten weniger Oxalsäure.
  • Kaufen Sie möglichst jungen Rharbarber, da der Säuregehalt im Laufe der Saison zunimmt.
  • Schälen und blanchieren Sie die Stangen in Wasser. So geht ein Teil der Oxalsäure in das Kochwasser über.
  • Essen Sie Rhabarber mit Milchprodukten, da das enthaltene Kalzium die Säure bindet.

Schon gewusst? Nach dem Verzehr von Rhabarber fühlen sich unsere Zähne unangenehm pelzig und stumpf an. Schuld daran ist auch hier die Oxalsäure. Der gleichzeitige Verzehr von Milchspeisen schützt unsere Zähne. Wer z. B. Rhabarberkompott isst, sollte außerdem mindestens eine halbe Stunde mit dem Zähneputzen warten, da dies den aufgerauten Zahnschmelz beschädigen könnte.

Saurer Unterschied: Rhabarbersorten

Es gibt rote, rot-grüne und grüne Rhabarbersorten. Grundsätzlich gilt: Je grüner der Rhabarber, desto saurer und herber schmeckt er.

Verschiedene Rhabarber-Sorten
Die Farbe des Rhabarbers gibt Aufschluss über dessen Säuregrad
© Colourbox.de

Für Süßes wie Kuchen und Desserts eignen sich vorallem Rhabarberstangen, deren Fleisch und Schale rot sind. Sorten wie "Holsteiner Blut" werden auch als Himbeer- oder Erdbeerrhabarber bezeichnet: Ihr Geschmack erinnert an den von Beeren und ist besonders fein und süß. Rote Schale und grünes Fleisch hat z. B. die Sorte "Frombozen Rood", die etwas mehr Säure enthält. Besonders sauer und faserig, aber auch sehr ertragreich sind grüne Sorten wie "Goliath". Sie sollten auf jeden Fall geschält werden. Für alle gilt Folgendes: Je älter die Rhabarberstangen, desto holziger werden sie. Zum Verzehren eignen sich daher vor allem junge, knackige Stiele.

So gesund ist Rhabarber

Wie bereits erwähnt besteht Rhabarber vor allem aus Wasser, was ihn besonders kalorienarm macht: 100 g haben gerade einmal 12 kcal. Zudem enthält er viel Vitamin C, Calcium, Eisen, Kalium, Magnesium und den Ballaststoff Pektin, der sich positiv auf die Verdauung auswirkt.

Rhabarber-Rezepte

Ob mit Baiser oder knusprigen Streuseln: Rhabarberkuchen sind jedes Jahr die ersten Boten für Backkreationen mir frischen Früchten. Zubereitungs- und Küchentipps für die süßen Köstlichkeiten finden sie unter Rhabarberkuchen: Die besten Rezepte. Aber auch Rhabarberkompott und sogar Herzhaftes mit Rhabarber darf in unserer Frühlingsküche nicht fehlen. Lassen Sie sich von unseren Rezepten inspirieren:

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