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Kräuterspirale

Bepflanzte Kräuterspirale
Eine Kräuterschnecke beherbergt unterschiedliche Arten auf kleiner Grundfläche.
© BGL
Eine Kräuterspirale ist ein 3-D-Beet für unterschiedlichste Kräuter auf wenig Raum. Mit unserer Anleitung lässt sich eine Kräuterspirale bauen und bepflanzen.

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Das Prinzip der Kräuterspirale ist einfach, aber genial

Eine Kräuterspirale ist ein kleiner Kräutergarten und erfüllt als dreidimensionales Kräuterbeet auf engem Raum die Ansprüche unterschiedlichster Kräuter an den Boden. Basis jeder Kräuterspirale ist eine sich spiralig aufwärts windende Mauer aus Naturstein oder alternativ auch Ziegelsteinen. Die Spiralform vergrößert im Gegensatz zum Hochbeet die Beetfläche deutlich und es entstehen Zonen mit unterschiedlichen Bodeneigenschaften. Aufgefüllt wird eine Kräuterspirale mit Kies, Bauschutt, Sand, Kompost und Gartenerde.

Kräuterspirale: Ernte frischer Kräuter
Kräuterspiralen liefern laufend frische Kräuter für die Küche oder zum Grillen.
© Shutterstock

Die Mauern speichern Sonnenwärme und geben sie nachts wieder an die Pflanzen ab. Daher sind auch Gabionen sehr gut für Kräuterspiralen geeignet. Oft ist am Fuß der Spirale noch ein Miniteich als sogenannte Feuchtezone, der ihren unteren Bereich mit Feuchtigkeit versorgt. Im Gegensatz dazu ist der obere Bereich eine Trockenzone, in der sich mediterrane Kräuter wohl fühlen.

Anleitung für eine Kräuterspirale

Eine Kräuterspirale kann jederzeit gebaut werden und braucht einen sonnigen Platz, der nicht allzu weit vom Haus, der Terrasse oder Grillplatz entfernt sein sollte. Schließlich will man die frischen Kräuter ja bequem und ohne lange Wege ernten können! Die Spirale so anlegen, dass der Miniteich nach Süden zeigt und sich die Kräuterspirale somit nach Süden hin öffnet. Eine 80 cm hohe Spirale sollte einen Mindestdurchmesser von 1,5 m haben, größer geht natürlich immer.

Kräuterspirale aus Stein.
Wer eine Kräuterspirale bauen will, sollte sie mit einem Durchmesser von mindestens zwei Metern planen.
© BGL

Eine Kräuterspirale bauen

  • Den Grundriss auf dem Boden skizzieren, mit Stöcken abstecken und den Mutterboden spatentief abtragen.
  • Die Grundfläche der Kräuterspirale mit einer Schicht aus Bauschutt als Drainage bedecken, die im Kern der Spirale nach und nach mit jeder Steinreihe bis auf 50 cm Höhe anwachsen sollte.
  • Die Steinreihen aufeinander legen. Große, breite Steine nach unten, kleine nach oben. Die Kräuterspirale wächst dann mit jeder weiteren Steinreihe. Jede neue Reihe wird gleich mit Erde hinterfüllt. Die Mauer sollte eine leichte Neigung nach innen haben, das macht sie stabiler.
  • Höhe gewinnt die Kräuterspirale durch weiteren Bauchschutt unter dem Zentrum, dem Aushub des gut 40 cm tiefen Teiches sowie Gartenerde, Kompost und Sand. Der Sandanteil in diesem Gemisch sollte mit zunehmender Höhe der Spirale zunehmen, da er den Boden trockener und durchlässiger macht. Je weiter es in der Spirale nach unten geht, desto höher wird in der Gartenerde der Anteil an Kompost – der Nährstoffgehalt im Boden steigt also.
  • Den Miniteich am Fuß der Kräuterspirale mit Folie auskleiden und mit Teicherde füllen. Die Folie so auslegen, dass die Erde der Kräuterspirale direkten Kontakt zum Wasser hat und wie ein Docht Wasser ansaugen kann.
  • Erst nach mehreren Regengüssen bepflanzen, die Erde setzt sich noch.
Bepflanzung einer Kräuterspirale
Bepflanzungsbeispiel: 1 Thymian (Thymus vulgare), 2 Oregano (Origanum vulgare), 3 Küchensalbei (Salvia officinalis), 4 Knoblauchschnittlauch (Allium tuberosum), 5 Muskatgarbe (Achilea decolorans), 6 Zitronenmelisse (Melissa officinais), 7 Bärwurz (Meum athamanticum), 8 Französischer Estragon (Artemisia dracunculus var. sativus), 9 Löffelkraut (Cochlearia officinalis)
© Horst Gebhardt

Die Kräuterspirale bepflanzen

In einer Kräuterspirale wächst alles, was man zum täglichen Kochen braucht. Im Turm der Kräuterspirale ist es trocken, das ist ideal für mediterrane Kräuter wie Salbei, Rosmarin oder Thymian. Den mittleren Zirkel der Spirale bewohnen Kräuter, die wie Koriander, Zitronenmelisse oder Schnittlauch auch in normalem Gartenboden wachsen. In den unteren Bereich pflanzt man Kräuter, die es wie Minze, Basilikum oder Petersilie gerne frischer mögen.

Alternativ kann man eine Mittelmeerspirale planen: Hier nehmen ausschließlich Küchenkräuter aus dem Süden auf den Rängen zwischen den Steinmauern Platz. Die Mittelmeerspirale braucht einen vollsonnigen Platz und wird von oben bis unten mit einer mageren, stark schotterhaltigen Erdmischung gefüllt.

Die Kräuterspirale so bepflanzen, dass hohe Pflanzen nach hinten kommen. Sonst nehmen sie den kleineren Pflanzen das Licht weg. Einige Kräuter wie Minze neigen zum Wuchern. Man pflanzt sie daher am besten in eingesenkte Eimer ohne Boden. So können die Ausläufer nicht umher wandern und Wasser fließt ab.

Wer mag, kann die Spirale natürlich auch als Standort für Beet- und Balkonpflanzen nutzen.

Kräuterspirale aus Gabionen
Kräuterspiralen aus Stein kann man auch kaufen. Im Trend liegen Gabionen, also Steine in Metallgittern.
© Werkfoto Manufactum

Kräuterspiralen kaufen

Ob aus Holz, Stein oder Terracotta oder sogar Corten mit Edelrost – Kräuterspiralen kann man auch als fertigen Bausatz kaufen. Kräuterspiralen aus Gabionen (z.B. von Manufactum) sind genauso unverwüstlich wie selbst gebaute Kräuterspiralen und lassen sich z.B. ohne Werkzeug aufbauen und müssen auch nicht im Boden verankert werden. Modelle aus Holz halten bei guter Pflege 15 Jahre und mehr. Wichtig ist, dass sie keinen direkten Kontakt zu Erde haben und innen mit Folie ausgekleidet werden.

Text: Thomas Hess

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