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Hochbeet bauen und bepflanzen: So geht's

Hochbeet mit erntereifem Salat
Hochbeete sind pflegeleicht und versprechen eine satte Ernte auf kleiner Fläche.
© Colourbox.de
Ein Hochbeet braucht kaum Platz und ist leicht zu pflegen. Ob aus Holz, Stein oder Gabionen, auch Anfänger können Hochbeete selber bauen und bepflanzen.

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Hochbeet: Junge Kohlpflanzen
Hochbeete sind im Prinzip wie große Blumenkästen.
© Shutterstock

Pflanzen, pflegen und ernten klingt nach Rückenschmerzen? Nicht bei einem Hochbeet! Denn dort kann man gärtnern, ohne sich dabei ständig bücken zu müssen, denn der Arbeitsplatz liegt mit 80 bis 100 cm in angenehmer Höhe. Im Gegensatz zu einer Kräuterspirale arbeit man beim Hochbeet auf nur einer Ebene.

Vorteile von Hochbeeten

1. Rückenschonendes Gärtnern

2. So gut wie kein (Wurzel-) Unkraut

3. Nährstoffe, lockerer Boden, wenig Schnecken und warme Füße

4. Kein Düngen, die Pflanzen sind Selbstversorger und wachsen im Prinzip auf einem Komposthaufen

5. Anbau fast wie im Frühbeet schon früh im Jahr möglich – Hochbeete erwärmen sich rasch

6. Den im Hochbeet entstehenden Humus können Sie nach ein paar Jahren im Garten nutzen

7. Im Hochbeet lassen sich Gartenabfälle entsorgen

Ernte im Hochbeet
Bequem: ein Hochbeet anlegen und sich zur Ernte nie wieder bücken müssen.
© Hess

Ein Hochbeet bauen

Hochbeete sind vom Prinzip her riesige Blumenkästen und meist aus Holz. Das lässt sich gut verarbeiten und passt in jeden Garten. Ideal ist Lärche, die auch ohne Schutzbehandlung sehr lange hält. Wer das Beet nicht selbst bauen will, kauft fertige Bausätze. Diese gibt es aus Holz, Gabionen oder Kunststoff.

Ganz wichtig ist es, die Seitenwände eines Hochbeetes aus Holz von innen mit Teich- oder Noppenfolie auszukleiden, damit Feuchtigkeit nicht ins Holz dringt. Außerdem ist auf dem Boden ein engmaschiger Draht gegen Wühlmäuse wichtig, den man auf der gesamten Grundfläche ausbreitet und der fest mit den Seitenwänden verbunden wird.

Hochbeet im Bau.
Ob Sie ein Hochbeet kaufen oder bauen, die Eckpfosten müssen exakt ausgerichtet sein.
© Hess

Zugegeben, Holz hält natürlich nicht ewig und der Aufbau dauert gut zwei Tage, aber einmal aufgebaut, liegt der einzig wirkliche Nachteil eines Hochbeetes im erhöhten Wasserverbrauch an heißen Tagen.

Hochbeete für Balkon und Terrasse

Auch auf dem Balkon oder der Terrasse braucht man nicht auf ein Beet zu verzichten, in dem natürlich auch Blumen wachsen können. Es gibt viele verschiedene Modelle wie z.B. den Vegtrug zu kaufen, die wenig Platz brauchen, aber dennoch eine üppige Ernte ermöglichen.

Hochbeet aus Holz für Balkon und Terrasse
Kleine Hochbeete wie das Modell Bretagne" von Garpa eigenen sich perfekt für Balkon oder Terrasse.
© Garpa

Hochbeete für den Balkon sind in der Regel aus Holz, dünnem Blech oder aus Stoff. Darüber hinaus gibt es für Balkongärtner auch Pflanztaschen für die Wandmontage oder bepflanzbare Substratsäcke.

Die beste Zeit für den Aufbau

Aufgebaut wird am besten im Herbst oder im Frühjahr. Der Herbst hat den Vorteil, dass sich die Erde bis zum Frühjahr schon gesetzt hat und im Frühjahr gut ergänzt werden kann. Im Frühjahr gibt es allerdings durch den Gehölzschnitt mehr Material zum Befüllen, das Sie im Beet gleich entsorgen können.

Tipp: Setzen Sie Holzbeete auf Kantensteine oder senkrecht eingegrabene Gehwegplatten, die Holz und Gartenerde trennen und so Fäulnis verhindern. Das ist zudem eine perfekte Mähkante, so dass Freischneider das Holz nicht beschädigen.

Hochbeet Vegtrug
Vegtrug: Ein kleines Hochbeet, das sich bei Bedarf dank der Rollen bequem verschieben lässt.
© Werkfoto Beckmann KG

Größe und Standort eines Hochbeetes

Ein Hochbeet sollte höchstens 120 cm breit und 80 bis 100 cm hoch sein, so dass man auch bequem bis zur Mitte reichen kann. Das Beet sollte mindestens 200 cm lang sein, damit man ins Beet steigen kann, um die Erde bequem heraus zu schaufeln, wenn das Beet nach fünf oder sechs Jahren komplett neu befüllt wird. Die Ausrichtung ist egal, die in der Regel niedrigen Pflanzen bekommen immer ausreichend Licht. Ungünstig sind nur schattige Plätze.

Minihochbeet "GreenBox" von Wagner System
Ernte auf jedem Balkon: Mobile Hochbeete wie das "Greenrack" von Wagner System finden wohl überall Platz.
© Wagner System GmbH

Hochbeet bauen: Schritt-für-Schritt Anleitung

1. Die Fläche markieren und den Boden gut 20 cm tief ausheben, optional die Kantensteine setzen. Dafür einen Graben ziehen, die Steine einsetzen und mit Beton fixieren.

2.. Die Eckpfosten ausrichten und einschlagen, ein engmaschiges Gitter gegen Wühlmäuse auslegen. Weitere Pfosten zur Verstärkung der Seitenwand einschlagen, wenn das Beet insgesamt länger als zwei Meter wird oder man dünne Bretter nimmt.

3. Die Bretter für die Seitenwände anschrauben und das Drahtgitter unter dem ersten Brett einklemmen. Wenn Sie die Bretter mit langen Schrauben von innen befestigen, sind von außen keine Schraubenköpfe zu sehen.

4. Folie von innen an die Bretter tackern und ein waagerechtes Brett als Abschluss auf die Pfosten schrauben. Fertig. Sind die Hölzer imprägniert, ist ein weiterer Schutz nicht nötig.

5. Das Beet Schicht für Schicht befüllen. Die Äste und Zweige mit einer Astschere zerkleinern, dann lassen sie sich besser verdichten.

Gabionen-Hochbeet
Ein Hochbeet aus Gabionen ist ein robuster und pflegeleichter Blickfang.
© Hess

Hochbeete aus Stein

Stein ist robust und passt in jeden Garten. Damit ein Hochbeet aus Stein sicher steht, ist ein Fundament nötig, das möglichst bis in 80 cm Tiefe reicht und damit frostsicher ist.

Auch wenn Stein absolut witterungsbeständig ist, sollte das Beet dennoch von innen mit Folie ausgekleidet sein, damit die Steine nicht feucht werden und weder Algen noch Moose ansetzen und mit der Zeit unschön werden.

Das Hochbeet füllen

Das Material wird nach oben hin immer feiner, die einzelnen Schichten sind je nach Beethöhe 20 bis 30 cm dick, was aber nicht sklavisch eingehalten werden muss, falls nicht genug Material da ist. Direkt auf das Mäusegitter kommen grober Strauchschnitt, Äste oder kleine Wurzelstöcke, es folgen dünne Zweige. Mit umgedrehten Rasensoden abdecken, damit die Erde nicht gleich durchrieselt. Wer keine Soden hat, nimmt eine dünne Decke oder ein Vlies.

Ein Hochbeet besteht aus mehren Schichten, die nach oben hin immer feiner werden. Skizze: T. Heß
Ein Hochbeet besteht aus mehren Schichten, die nach oben hin immer feiner werden. Skizze: T. Heß

Darauf Staudenreste, Laub, Rasenschnitt und Rohkompost verteilen und mit Gartenerde und feinem Kompost bedecken. Bis zum Rand mit Blumenerde auffüllen.

Hochbeet bepflanzen

Obwohl natürlich auch Blumen wie Balkonpflanzen bestens im Hochbeet wachsen, wird man es doch meist mit Gemüse bepflanzen. Tomaten oder Stangenbohnen werden immer wieder empfohlen, sie wachsen auch prima - es kommen aber nur kleinere Sorten in Frage. Denn sonst werden die Pflanzen so hoch, dass man zur Ernte eine Leiter braucht. Ebenso wenig passen raumgreifende Arten wie Zucchini oder Kürbis, die andere Pflanzen einfach aus dem Beet verscheuchen würden.

Man kann direkt ins Beet säen oder gekaufte Jungpflanzen setzen. Hohe Pflanzen kommen in die Mitte, niedrige an den Rand, damit alle Licht bekommen. Neu angelegte Beete sind randvoll mit Nährstoffen, so dass im ersten Jahr nur sehr hungrige Pflanzen wie Lauch, Möhren, Zwiebeln, Sellerie oder Rotkohl ins Beet kommen. Im nächsten Jahr dann die weniger hungrigen Pflanzen wie z.B. Kräuter.

Hochbeet anlegen
Dieses Hochbeet mit Aufsatz macht dem Gewächshaus Konkurrenz. Hersteller: Gartenfrosch
© Gartenfrosch

Text: Thomas Hess

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