Markisen für Balkon und Terrasse
Für Terrassen und Balkone bestehen Markisen aus reißfesten Stoffen über einem Metallgestell, das per Handkurbel oder elektrisch ausgefahren wird. Als Sonnenschutz sind Markisen viel praktischer und platzsparender als Sonnenschirme, denn sie brauchen keinen schweren Fuß aus und müssen nicht ständig an den wandernden Sonnenstand angepasst werden.
Ob für einen kleinen Balkon oder eine große Terrasse, Markisen gibt es in unterschiedlichen Breiten und lassen sich unterschiedlich weit ausfahren. Bei der Wahl der Markisen-Stoffe kann man aus den Vollen schöpfen: Ob einfarbig, gestreift, dezente Töne oder knallige Farben – für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Abends haben Markisen sogar noch eine wärmedämmende Wirkung, so dass man auch an kühlen Abenden noch gerne im Freien sitzt. Schlechtwetterperioden verbringen Markisen einfach eingerollt auf ihrem Gestell, für den Winter gibt es auch spezielle Schutzhüllen.
Gängige Markisen-Typen
Ob als Sicht- oder Sonnenschutz: Alle Arten von Markisen sind überaus flexibel, lassen sich nach Belieben ein- und ausfahren und lassen sich auch nur teilweise ausfahren, wenn nicht die ganze Terrasse beschattet werden soll.
Der Name Markise geht auf das französische “Maquise” für feine Dame zurück, denn im 18. Jahrhundert spannten französische Adelige im Sommer bei Anwesenheit von Damen feine Stoffe als Sonnenschutz aus. Am Grundprinzip der Markisen hat sich bis heute nichts geändert, an der Art der Aufhängung natürlich schon.
Man unterscheidet Gelenkarm- und Fallarm-Markisen. Fallarm-Markisen funktionieren ähnlich wie das Visier eines Motorradhelmes: man klappt das Gestell herunter und schiebt es bei Nichtgebrauch wieder nach oben. Fallarm-Markisen bringt man an Fenstern oder Balkonen an, während Gelenkarm-Markisen in der Regel Terrassen beschatten.
Kassetten-Markisen sind eine hochwertige Variante der Gelenkarm-Markise. Bei ihr verschwindet der aufgerollte Stoff und die ganze Mechanik in einem Alu-Gehäuse und ist so vor Witterung sicher, während bei normalen Gelenkarm-Markisen der Stoff auch in eingerolltem Zustand sichtbar bleibt.
Eine Sonderform ist die Seitenbeschattung, bei der die Markise zur senkrechten Wand aus blickdichtem Stoff wird und so vor tiefstehender Sonne, neugierigen Blicken und zugigen Lüftchen schützt.
Markisen befestigen
Markisen müssen sorgfältig und fest befestigt werden, denn voll ausgefahrene Markisen haben einen weit außen liegenden Schwerpunkt und der Stoff kann wie das Großsegel eines Schiffes einen enormen Winddruck auf das Gestänge übertragen. Die Halterung muss Schwerstarbeit leisten. Wer sich nicht mit Schwerlastbefestigungen und Injektionsmörtel beschäftigen möchte, sollte den Aufbau einer Markise daher grundsätzlich einem Fachbetrieb überlassen.
Für Markisen brauchen Sie keine Baugenehmigung, in Mietwohnungen allerdings das Einverständnis des Vermieters und eine stabile Wandbefestigung.
Hochwertige Markisen erkennen
Achten Sie beim Kauf einer Markise darauf, dass der Stoff und vor allem die Nähte gut verarbeitet sind und der Stoff auch einen UV-Schutz hat, denn sonst drohen Sonnenbrände. Der Stoff von Markisen lässt sich zwar austauschen, aber das ist lästig und zeitaufwändig. Achten Sie daher von vornherein auf gute Verarbeitung, vor allem der Nähte. Die sind idealerweise mit stabilen Tenara-Faden vernäht.
Markisenstoffe aus reinem Polyacryl können mit der Zeit Wickelfalten an den Nähten bilden, das ist kein Zeichen für schlechte Qualität, man sollte es vor dem Kauf nur wissen. Das liegt am Material. Bei den recht neuen, nahezu selbstreinigenden Markisen-Stoffen aus Polyesterfasern (z.B. SunSilk) ist dieses Problem weitgehend gelöst.
Der ausgefahrene Gelenkarm eine Markise muss etwas nach unten gebogen sein, der Fachmann spricht von Kröpfung. Fehlt diese, liegt der Stoff auf den Gelenkarmen auf und reibt sich permanent an ihm und wird daher nicht lange halten. Das gilt allerdings nur für Billigangebote, bei Marken-Markisen brauchen Sie die Kröpfung nicht zu beachten, die ist selbstverständlich.
Praktische Tipps
Markisen bieten natürlich auch Schutz vor Regen, sollten aber bei starkem Wind nicht ausgefahren bleiben. Nur wenn der Stoff gut gespannt ist, sammelt sich auch kein Regenwasser auf dem Stoff und bildet Wasserbeulen, die mit ihrem Gewicht den Stoff und die Konstruktion belasten. Hängt der Stoff der Markise durch, sollte diese bei Regen grundsätzlich eingefahren werden.
Warten Sie mit dem Einfahren der Markise, bis der Stoff vollständig abgetrocknet ist. Denn Feuchtigkeit vertragen aufgerollte Markisen nicht, es drohen Wasserflecken, schimmelige Stockflecken oder unangenehme Gerüche.
Es muss nicht immer ein Elektroantrieb sein, Markisengetriebe sind so leichtgängig, dass sich auch große Markisen leicht ein- und ausfahren lassen. Achten Sie nur darauf, dass die Markisen ein Kegelradgetriebe und kein Schneckenradgetriebe haben, die deutlich schwergängiger sind. Markisen mit Elektromotor machen nur Sinn, wenn sie sich bei Stromausfall oder einem Defekt auch noch per Hand einfahren lassen.
Zur Reinigung einer Markise fegt man zunächst groben Schmutz mit einem weichen Besen vom Stoff und spritzt die Fläche mit dem Gartenschlauch ab. Sind Algen auf dem Stoff, nehmen Sie spezielle Reiniger aus dem Fachhandel, die als Schaum aufgetragen und nach einer Einwirkungszeit abgewaschen werden. Nie mit einer harten Bürste oder einem Hochdruckreiniger an die Markise gehen, das beschädigt den Stoff.
Text: Thomas Heß