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Shabby Chic: Wohnen mit Schönheitsfehlern

Flur im Shabby Chic
Accessoires im Shabby-Chic setzen schon im Flur gemütliche Akzente. Foto: Auszug aus "Man wohnt nur mit dem Herzen gut" von Manuela Kaplan, erschienen bei Callwey.
© Callwey Verlag
Abgeblätterter Lack, Kratzer und Kerben: Shabby Chic ist ein Stil mit Ecken und Kanten. Verspielt, aber elegant, verträumt und trotzdem bodenständig passt er vor allem zu denjenigen, denen Originalität wichtiger ist als Perfektion.

Artikelinhalt

Shabby Chic: So funktioniert der Stil

Kratzer statt glattpolierte Oberflächen, altmodische Rosenmuster statt cooler Schwarz-Weiß-Look, Gemütlichkeit statt Schlichheit: Shabby Chic ist das genaue Gegenteil zum puristisch-modernen Wohnstil, der eher kühl wirkt und hochwertige Einzelstücke in den Vordergrund stellt. Beim Shabby Chic hingegen darf nach Herzenslust gesammelt und dekoriert werden: alte Wecker, ausgeblichene Tischdecken, zigfach gelesene Bücher mit Goldrand und auch im Garten wird Shabby Chic als Gartendeko immer beliebter.

Die mit Sorgfalt ausgesuchten Accessoires werden beliebig zusammengestellt, ohne dass eine “Museumsatmosphäre” kreiert wird. Ein im Shabby Chic eingerichteter Raum sieht einladend, feminin und vor allem bewohnt aus, dabei ist die Einrichtung praktisch und bequem.

Mit pastellfarbenen Vorhängen, einem weichen Sofa und einem Strauß frischer Blumen wirkt der Raum elegant und gemütlich zugleich. Dass Shabby Chic nicht viel kosten muss, tut der Qualität keinen Abbruch. “Shabby chic” mag zwar übersetzt “schäbiger Schick” heißen, damit ist aber nicht wertloser Plunder gemeint. Sondern es sind Möbel mit Gebrauchsspuren, die ihre eigene Geschichte erzählen.

Romantische Terrasse im Shabby Chic-Stil
Mit ganz viel Liebe entstand nach und nach die Terrasse im Vintage-Stil. Romantische Plätze, die zum gemütlichen Verweilen einladen, und alte Dekogegenstände geben hier den Ton an. Foto: "Man wohnt nur mit dem Herzen gut" von Manuela Kaplan, erschienen bei Callwey.
© Callwey Verlag

Shabby Chic Styleguide

  • Farben: Vorrangig weiße Holzmöbel, Creme und Beige an den Wänden, pastellfarbene Stoffe, zartes Rosa, weiches Gelb, helles Grün und Lila, Blau und Türkis, stärkere und dunklere Farben sowie Gold und Silber – nur vereinzelt als Akzent, keine schrillen Töne.
  • Stoffe: Samt, Seide und Satin, altweiße Spitze, natürliche Materialien wie Leder, Leinen und weiche Baumwolle, Gehäkeltes, Gestricktes, Tüllakzente und Rüschen.
  • Muster: Drucke aus dem 18./19. Jahrhundert wie Paisley und Toile-de-Jouy, zarte florale Designs, vornehmlich Rosendrucke, Vogelmotive, ausgewaschene Blockstreifen, Karos und Punkte, Flora und Fauna, Ornamente.
  • Materialen: Holz mit Altersspuren, Treibholz, Weidengeflecht, mattes, abgegriffenes Metall, graviertes Kristallglas, blindes Spiegelglas, Bauernsilber, antikes Porzellan, natürliche Accessoires wie Muscheln und Federn.
Küche im Shabby Chic
Die ursprünglich gelaugten Küchenmöbel wurden mit Kreidefarbe lackiert und bekamen so einen künstlichen Shabby-Look. Blaue Akzente erinnern an den Sehnsuchtsort Meer. Foto: "Man wohnt nur mit dem Herzen gut" von Manuela Kaplan, erschienen bei Callwey.
© Callwey Verlag

Shabby Chic selber machen

Staubige Kronleuchter, rostige Gießkannen, zerkratzte Tische: Für die meisten klingt dies nach Sperrmüll. Hat allerdings ein Shabby-Chic–Liebhaber einen dieser “rohen Diamanten” entdeckt, sei es auf dem Flohmarkt oder auf Omas Dachboden, macht er sich an den Feinschliff: Die Möbel und Deko-Objekte werden poliert, lackiert und präpariert, bis sie wieder glänzen wie früher.

In unserer Bilderstrecke zeigen wir kreative Ideen, wie Sie aus Fundstücken Ihre ganz persönliche Deko im Shabby-Chic-Stil selber machen.

Shabby Chic: unsere Buchtipps

"Man wohnt nur mit dem Herzen gut" von Manuela Kaplan
© Callwey Verlag

Man wohnt nur mit dem Herzen gut

Wer den Shabby-Stil liebt, wird von diesem liebevoll gestaltenen Buch begeistert sein: Hier spielen fünf Protagonistinnen mit ihren ganz indivudllen Ideen und Interpretationen des Shabby Chics die Hauptrolle – die zahlreichen Bilder machen Lust, sich sofort selbst ein romantisches Shabby-Zuhause zu gestalten. Dabei kommen auch die unterschiedlichen Stilrichtungen nicht zu kurz: "Romantic Shabby", "Baroque Shabby", "Rustic Shabby Chic" und "French Shabby" werden ausführlich vorgstestellt und lassen den Leser im Zauber der Vergangenheit schwelgen.

Shabby Chic: Wohnen mit Schönheitsfehlern
© Topp Kreativ / Frech Verlag

Das große Werkbuch – Shabby Chic

Während man für echte Antiquitäten meist tief in die Tasche greifen muss, lässt sich der Shabby Chic mit ein paar Kniffen für wenig Geld umsetzen. Wie man seinen Möbeln am besten eine “Veraltungskur” verpasst, kann man in zahlreichen Büchern nachlesen, wie zum Beispiel in “Das große Werkbuch – Shabby Chic” von Patricia Morgenthaler, erschienen bei www.topp-kreativ.de.

Shabby Chic: Wohnen mit Schönheitsfehlern
© Topp Kreativ / Frech Verlag

Shabby Chic - Materialien - Techniken - Ideen für Möbel und Accessoires

Dieses Buch erklärt, wie alte und neue Möbelstücke und Dekorationen im angesagten Schabby-Stil gestaltet werden. Ob Abbeizen, Anstreichen oder Ausschmücken, alle Techniken werden mit Arbeitsschrittbildern erklärt.

Shabby Chic: Wohnen mit Schönheitsfehlern
© Christian Verlag

Shabby Chic - Das große Inspirationsbuch

Rachel Ashwell präsentiert allen Fans des angesagten Wohnstils Shabby-Chic-Wohnbeispiele aus aller Welt. Die Einrichtungsexpertin verrät Tipps zur Auswahl passender Möbel vom Flohmarkt und zeigt, wie man mit Stoffen in Weiß- und Cremetönen und individuellen Accessoires der eigenen Wohnung Charme und Behaglichkeit verleiht.

DIY-Tipp: eine Kommode im Shabby-Look

Wer eine Kommode oder ein anderes Möbelstück im Shabby Chic gestalten möchte, kann die Objekte einfach mit Kreidefarbe anstreichen und anschließend mit Schleifpapier an einigen Stelle abschleifen. So entstehen Gebrauchsspuren. Kreidefarbe – auch "Chalky Paint" genannt – gibt es zum Beispiel von Rayher und VBS.

Kommode im Shabby Chic-Stil
Holzkommode "Castillon" im Shabby Chic-Look. Erhältlich über Maisons du Monde.
© Maisons du Monde

Shabby-Chic-Ikone Rachel Ashwell

Shabby Chic fasst Einflüsse aus verschiedenen Ländern zusammen und vereint unter anderem Elemente des englischen Cottages und des skandinavischen Landhausstils mit der Eleganz französischer Chateaus und toskanischer Villen.

Die Designerin Rachel Ashwell, die in den 80er Jahren mit der Eröffnung ihrer “Shabby Chic Couture”-Stores in Kalifornien den Namen des Stils prägte, findet ihre Ideen für ihre Kollektionen im täglichen Leben: Ein altes Flamencokleid gab ihr zum Beispiel den Anstoß, Tischdecken und Bettwäsche mit verspielten Rüschen zu kreieren.

Film: Marie Antoinette
Die aufwändigen Kostüme in Marie Antoinette dienten Rachel Ashwell als Inspiration für Ihre Shabby Chic-Kollektionen.
© imdb.com

Wichtige Inspirationsquellen waren für Rachel Ashwell auch Kostümdramen wie zum Beispiel die Verfilmung von “Marie Antoinette” und der Klassiker “Vom Winde verweht”. Die bauschigen Kleider, spitzenbesetzten Fächer und pompösen Kronleuchter erinnern einerseits an den Glanz vergangener Zeiten, gleichzeitig befassen sich die Filme mit dem Niedergang der jeweiligen “goldenen Ära” - gerade dieses Gefühl von Nostalgie und Romantik macht den Reiz des Shabby Chic aus.

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