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Skandinavischer Wohnstil

Skandinavischer Wohnstil: Sofa mit Leinenbezug
Loft oder Landhaus? Der skandinavische Countrystil verbindet beides problemlos. Wie? Mit lässigen Accessoires, wie aus Leinen genähten Kissen, Leuchten im Industrie-Style und Möbeln aus Holz.
© Silke Zander
Skandinavisches Design und der skandinavische Wohnstil sind nicht mehr nur Trends, sondern wegen ihrer dauerhaften Beliebtheit ein fester Bestandteil zeitgemäßen Wohnens. Warum eigentlich? Wir zeigen, wie der skandinavische Einrichtungsstil funktioniert, was ihn auszeichnet, welche Farben und Materialien wichtig sind. Außerdem: Möbel-Klassiker sowie aktuelle Labels.

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Skandinavisch einrichten

Die Skandinavier stehen für ein lässiges Lebensgefühl und ihr Wohnstil soll genau dieses Lebensgefühl ausdrücken. Er ist schön, aber nie kompliziert, gemütlich und dabei wunderbar leicht. Wir zeigen Ihnen, wie einfach Sie diesen Stil auch in Ihr Zuhause bringen. Sie erfahren das Geheimnis von Schwarz und Weiß, die Bedeutung natürlicher Materialien und fröhlichen Mustern. Außerdem stellen wir Ihnen skandinavische Design-Klassiker vor und nennen kreative Labels von heute.

Skandinavischer Wohnstil in Schwarz-Weiß

Kontraste wirken spannend und belebend, dafür ist Schwarz-Weiß das beste Beispiel. Im Team verbinden beide Töne Materialien und Muster, Farben und Formen. Damit harmonisiert das Hell-Dunkel-Gespann jedes Ambiente. Was Skandinavier sonst noch daran lieben: Seine Klarheit wirkt in jedem Umfeld modern. Denn Schwarz und Weiß sind Multitalente: so leise, dass sie überall passen, und so klar, dass sie Räumen wunderbare Struktur geben.

Ein Dreiklang der Behaglichkeit: Weiß, Schwarz, und helle Hölzer wie Eiche, Ahorn, Buche und Fichte. Geradlinige Möbel und grafische Muster unterstützen die moderne Wirkung. Dazu passen zum Beispiel Leuchten im Industrie-Style, die den Wohnstil perfekt ergänzen.

Skandinavischer Wohnstil: Sideboard aus Holz
Diese Drei verstehen sich! Schwarz, Weiß und Holz sorgen zusammen für ein behagliches Ambiente.
© Silke Zander

Alleine Weiß und helle Hölzer ergeben schon eine schöne Kombi, mit der die Skandinavier ihre Räume weiter und luftiger wirken lassen. Zarte, schwarze Bilderrahmen an einer weißen Wand sind ein klarer Blickfang im Raum. Oder schwarze Bilderleisten an der Wand ermöglichen es, Bilder mit Sprüchen einfach auszuwechselnde und kreative Wortspielerreien zu kreieren. Typografien als Wandschmuck sind ein weltweiter Trend aus Skandinavien.

DIY-Idee: Kreieren Sie ein Wandbild im Schwarz-Weiß-Look einfach selber! Mit schwarzen Buchstaben in unterschiedlicher Typografie auf weißen Tellern, das sieht richtig apart an der Wand aus. Folien-Abc können Sie online bestellen.

Punkte, Streifen, Tierprints – in Farbe würde dieser Mix zum Beispiel auf Keramik unruhig wirken. Schwarz-Weiß jedoch bändigt die Gegensätze. Besonders gut kommt diese Kombination bei Keramik auf einem Tisch aus naturbelassenem Holz zur Geltung.

Skandinavischer Wohnstil: Geschirr in Schwarz-Weiß-Mustern
© Jonas von der Hude

Skandinavischer Landhausstil: Materialien & Farben

Landhausstil auf skandinavisch – das bedeutet, viele helle Naturtöne, natürliche Materialien, die richtige Balance zwischen Vintagestücken, Shabby Chic und modernen Möbeln und Wohnaccessoires. Auch wichtig: das Spiel mit besonderen Farbakzenten. Das Ergebnis - es fühlt sich herrlich gemütlich an.
Das sind die Materialien: Helles Holz wie Eiche oder Kiefer passt immer, vor allem, wenn ein paar Wohnaccessoires wie Körbe oder Schalen das Thema aufnehmen. Drahtkörbe, schöne Gläser und Vasen sowie Keramik passen perfekt. Einen modernen Look bringen Holzmöbel in zeitgemäßen Trendfarben – wie zum Beispiel Blau oder Grün.

  • Akzentfarbe Grün

Grün ist eine starke Farbe, fügt sich aber nahtlos in jedes Ambiente ein. Entweder als Zimmerpflanze oder Pflanzenprints auf Kissen, Gardinen, Tapeten oder Postern. Die beruhigende Wirkung der Farbe Grün rührt auch daher, dass unser Auge Grün als fast natürlichen Bestandteil unserer Umgebung wahrnimmt. Grün wird als ausgleichend und freundlich empfunden. Grade im Landhausstil ist dieser Farbton ein perfekter Mitspieler im Wohnbereich.

  • Akzentfarbe Türkis

Eine Farbe, die je nach Mischverhältnis mehr beruhigendes Grün oder kühles Blau enthält. Die hellen Farbtöne wirken besonders modern und frisch, sind cool, aber nicht kühl. Für Möbel im Landhausstil und Antiquitäten ist Türkis ein großartiger Partner, der das Ambiente sehr modern mitgestaltet.

  • Akzentfarbe Gelb

Je nach Intensität und Abmischung frischt Gelb ein Ambiente gehörig auf. Klares Sonnengelb wirkt sehr modern, ein Hauch Ocker unterstreicht dagegen die Landhausnote eines Interieurs. Dunkle Töne in der Umgebung bringen Gelb erst richtig zum Strahlen. Man kann mit dieser Akzentfarbe wunderbar den Blick auf ein Ensemble oder ein besonderes Möbel oder schöne Wohnaccessoires lenken.

Skandinavischer Wohnstil: Tischdeko mit Holz und Gelb
Ein Ensemble wie auf einem alten Stillleben: Helles Holz im Trio mit Ocker und Grün. Eine sehr warme Kombination, die den Landhausstil betont.
© Jonas von der Hude
  • Akzentfarbe Blau und Greige - ein Mix aus Grau und Beige

Dunkles Greige unterstreicht die erdige Note eines Interieurs und trägt zum warmen Wohngefühl bei, Blau wirkt wie ein Spritzer Wasser: kühlt und erfrischt das Interieur optisch. Beide Töne zusammen sind ein schönes Farbteam für jeden modernen Landhausstil.

Skandinavischer Wohnstil: Sitzbank aus Holz
Dunkles Blau bei der Sitzbank und dem Teppich und die Wand in Greige gestrichen: Farbtöne, die sich im Skandi-Ambiente gut verstehen.
© Julia Hoersch
  • Akzentfarbe Rosé

Rosatöne werden meistens mit einem sehr weiblichen Ambiente assoziiert - tatsächlich können sie einen Raum ungewollt süßlich wirken lassen. Das ändert sich, wenn kühles Grau ins Spiel gebracht wird - sofort bekommt das Interieur eine erwachsene Note. Dabei ist die Balance wichtig: Als bloße Nuance kann Rosa ein graues Umfeld auch einfach schön auffrischen.

Skandinavisches Design: die Klassiker

Die Ikonen von einst schrieben Designgeschichte: Alvar Aalto, Arne Jacobsen, Hans J. Wegner, Greta Grossman, Kay Bojesen, Finn Juhl. Fast alle klassischen skandinavischen Designer arbeiteten mit Holz, und versuchten dabei, ihm möglichst organische, fast kurvige Formen zu verpassen.

Skandinavischer Wohnstil: Stuhl von Arne Jacobsen von Fritz Hansen
Stuhl 3107, 1955: Der 7er-Stuhl war schon in den 60er Jahren ein Star. Er ist es bis heute und wird von der Firma Fritz Hansen in immer wieder neuen Farben produziert.
© Fritz Hansen
  • Alvar Aalto

Die Natur kennt keine rechten Winkel - schon deshalb liebte der Finne schwungvolle Formen. Sogar Holz bog er nach seiner Vorstellung. Sein berühmter Hocker E60 von 1933 entstand fast nebenbei bei Versuchen mit Schichtholz in seiner Firma Artek.

  • Arne Jacobsen

Einer für alle. Der Däne entwarf Gebäude und Möbel für das Volk. Auch ein Hotel gehörte dazu, komplett mit allem Drum und Dran. Design, fand er, sollte für alle da sein.
Design-Klassiker: Stuhl 3107 von 1955: Der 7er-Stuhl war schon in den 60er Jahren ein Star. Er ist es bis heute und wird von der Firma Fritz Hansen in immer wieder neuen Farben produziert.

Stuhl Serie / von Fritz Hansen in Trendfarbe Terrakotta
Den Stuhl-Klassiker von Arne Jacobsen gibt es in vielen wunderschönen Farben - zum Beispiel in der Trendfarbe Terrakotta. Hersteller: Fritz Hansen
© Fritz Hansen
  • H.J. Wegner

Der dänische Architekt designte viele Möbel. Vor allem war er der Herr der Holzstühle. Mit jedem neuen Modell wollte er sich selbst übertreffen. Am liebsten hätte er nur den einen perfekten Stuhl gemacht. Aber ihm fielen stets neue Varianten ein.
Design-Klassiker: Stuhl CH26, den Wegner 1950 entwarf, aber nie als fertiges Produkt sah. Inzwischen lässt die Firma Carl Hansen & Sohn den CH26 nach Originalzeichnungen fertigen.

  • Greta Rossmann

Die Grande Dame des skandinavischen Designs kam Amerika grade recht: Ihre Entwürfe passten wunderbar zum beliebten Mid-Century-Stil. Ganz Hollywood liebte die Designerin und ließ sich Häuser von ihr entwerfen und einrichten.
Design-Klassiker: Gräshoppa, 1947. Die grazile Stehleuchte im 50er Jahre-Flair entwarf Greta Grossmann, als sie schon in Kalifornien lebte.

Leuchten & Beleuchtung: Stehleuchte "Grashopper" von Gubi
Stehleuchte Gräshoppa, 1947: Die grazile Stehleuchte im 50er Jahre-Flair entwarf Greta Grossmann, als sie schon in Kalifornien lebte.
© Gubi
  • Kay Bojesen

Eigentlich war der Däne Silberschmied. Die Geburt seines Sohnes änderte alles. Unter anderem die Designgeschichte des Landes. Seine Tiere sind
Design-Klassiker: Affe, 1951. Seine bekannteste Tierfigur schuf Bojesen erst recht spät. Inzwischen bringt das dänische Designunternehmen Rosendahl auch lange Zeit vergessene Tierkreationen Bojesen zurück auf den Markt.

  • Finn Juhl

Möbeldesign, entschied der Däne für sich, ist freie Kunst. Er pfiff auf Tradition. Und machte nordisches Design dabei noch interessanter. Juhl zettelte mit seinen Möbeln kleine Revolten an, weil sie gegen Designmaxime verstießen.
Design-Klassiker Sofa "Poeten", 1941. Ein damals fast surrealistisch wirkendes Möbel, das Juhl für sein eigenes Haus entwarf. Den Namen "Poet" bekam es erst 1959, als es im dänischen Film "Der Dichter und seine Frau" als Requisite auftauchte.

Skandinavisches Design: kreative Labels von heute

Eigene Wege gehen und trotzdem der Tradition treu bleiben. Das zeichnet diese skandinavischen Labels von heute aus.

  • Hay

Seit 2003 versammelt die junge dänische Firma große Designer und ihre Designstücke unter ihrem Label. Einfach, schön und bezahlbar: Diese nordischen Werte zeichnet das Familienunternehmen aus. Ehepaar Rolf und Mette Hay stellten 2003 ihre erste Kollektion zusammen. hay.dk

  • &Tradition

Das dänische Label, gegründet von Martin Kornbek Hansen, setzt auf Klassiker: Manche davon haben jede Menge Vergangenheit: Andere vor allem eine große Zukunft. Jeder Designer liefert eine Idee. Der Rest ist Teamwork. Und Liebe zu allem Schönen. Produkt-Beispiel: Fly Chair SCI. Typisch nordisch! Eichenholz und Daunenkissen. Das dänische Designbüro von Space Copenhagen hat für &Tradition diese Lounge-Serie entworfen. andtradition.com

  • Wästberg

Der Leuchtenhersteller hatte nur Prototypen, als er 2008 auf die erste Messe ging. Danach kamen die Bestellungen. Mehr, als Gründer Magnus Wästberg je gedacht hätte. "Wir zwingen die Ingenieure, jenseits üblicher Muster zu denken", ist Wästberg überzeugt. Produkt-Beispiel: Pendelleuchte W151. Das schwedische Designbüro Claesson Koivisto Rune entwarf die konischen Hängeleuchten für Wästberg. Sie haben einen Durchmesser von bis zu einem Meter. wastberg.com

  • Muuto

Anfangs hatten die Gründer Peter Bonnen und Kristian Byrge nicht einmal Visitenkarten und grade mal zehn Produkte im Angebot. Das war 2006. Heute? Einer der Marktführer. Übrigens: Das finnische Wort "Muutos" bedeutet neue Perspektive. muuto.com

  • Norman Copenhagen

Das erste Produkt brachten Gründer Jan Andersen und Poul Madsen 2002 auf den Markt: der Bausatz einer Leuchte - "Norm 69". Das machte eine Menge Leute neugierig. Auch viele Designer, die heute für das Label arbeiten. normann-copenhagen.com

  • Menu

Mit Küchenstahl fing alles an. In den 70er Jahren belieferte die Firma die Gastronomie mit Stahlprodukten, bei denen die Funktionalität im Vordergrund stand. Die stand auch bei dem von Bjarne Hansen 1988 für die Firma entworfenen Irish-Coffee-Set im Vordergrund. Es sah so gut aus, dass es zum Welterfolg wurde. Seit den 90er Jahren bringt das Label internationales Design auf den Markt und inzwischen arbeiten über 20 wichtige Designer für das Unternehmen. menu.as

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