Artikelinhalt
- Arten von Gartenteichen
- Fertigteich oder Folienteich?
- Der Aufwand für die Teichpflege
- Der richtige Standort für Gartenteiche
- Einen Gartenteich planen
- Materialien für Gartenteiche
- Den Gartenteich anlegen
- Grundsätzliches zur Bepflanzung
- Wie dick muss die Folie sein?
- Die einzelnen Teichzonen
- Los geht's: den Gartenteich anlegen
- Gartenteich: die Bepflanzung
- Vorsicht mit wuchernden Pflanzen im kleinen Gartenteich
Ein Gartenteich ist eine absolute Oase der Ruhe, die an sonnigen Tagen geradezu zum Verweilen einladen. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Garten groß oder klein ist, ob er natürlich oder streng formal angelegt ist - Gartenteiche passen überall hin, sogar als Miniteich in halben Weinfässern auf die Terrasse.
Arten von Gartenteichen
Will man einen Naturteich mit bepflanztem Teichrand oder ein formales Wasserbecken aus Stein bauen? Wer einen Gartenteich anlegen will, wird über die Vielfalt der Möglichkeiten überrascht sein. Neben persönlichen Vorlieben beeinflussen auch der bisherige Stil der Gartengestaltung und die vorrangige Gartennutzung die Teichplanung.
Naturliebhaber werden sich für einen Wassergarten mit geschwungenem Ufer, verschiedenen Pflanzzonen und einer großen Vielfalt an Pflanzen entscheiden, in der auch heimische Tiere einen Lebensraum finden. Dieser Teichtyp lässt sich in das Gesamtbild von Landhaus- oder Naturgärten mit ihren üppigen Beeten leichter einbetten als ein eckiges Becken.
Die Größe von einem Teich richtet sich nach persönlichen Vorlieben, der Gartengröße und nach der geplanten Nutzung. Ein naturnaher Gartenteich lässt sich entweder als Fertigteich mit einer Kunststoffwanne oder als Folienteich anlegen, wobei man nur Folienteiche auch in ganz individuellen Formen bauen kann. Bei Fertigteichen ist die Form vorgegeben, weshalb sie schneller gebaut sind, da man den Planungsaufwand für Form und Struktur nicht hat. Je größer ein Teich ist, desto weniger Problem wird man auch mit Algen haben.
Ein formaler Zierteich oder ein Koiteich besticht durch seine architektonische Form, durch Eleganz und klare Linien. Er lässt sich perfekt in einen formal gestalteten Garten integrieren. Pflanzen werden sparsam, aber effektvoll eingesetzt. Im Vordergrund steht ein repräsentatives Aussehen, das neben einem Sitzplatz die gewünschte Aufmerksamkeit erhält. Ein formaler Teich wird meist aus Folie gebaut und der Teichrand mit Steinplatten oder Backsteinen kaschiert, er kann aber auch komplett aus Beton bestehen.
Eine weitere Variante ist ein Miniteich aus großen Wannen, halbierten Wein- oder Whiskyfässern oder Maurerkübeln. So ein Teich eignet sich für die Terrasse. Für einen Balkon sind Miniteiche oft zu schwer.
Fertigteich oder Folienteich?
Fertigteich:
- ideal für kleine Gärten
- robust, langlebig und stabil
- schnell eingerichtet
- unterschiedliche Pflanztiefen und Wasserzonen sind vorgegeben
- Teichrand lässt sich nicht verändern und oft schwer kaschieren
- muss passgenau eingegraben werden
Folienteich
- nahezu unbegrenzte, indivuduelle Gestaltungmöglichkeiten
- auch für riesige Teich oder Schwimmteiche geeignet
- preiswerteste Lösung
- Teichrand lässt sich naturnah gestalten
- Folie empfindlich gegen mechanische Belastung
- mehr Planungsaufwand
Der Aufwand für die Teichpflege
Koi oder Goldfisch - sollen Fische im Teich schwimmen, führen die Ausscheidungen der Tiere zu vermehrten Algenwachstum, um Teichfilter und Teichpumpen oder regelmäßige Wasserwechsel kommt man kaum herum. In allen Teichen setzt sich mit den Jahren Schlamm am Grund ab, den man entweder absaugen oder mit einer durchlöcherten Plastikschaufel entfernen kann. Auch wuchernde Teichpflanzen müssen ab und zu entfernt werden.
Ab einer Wasserfläche von 20 qm bei einem Meter Wassertiefe sind naturnahe Teiche pflegeleicht wie Staudenbeete - rechnen Sie je also nach Teichgröße mit 1-2 Stunden Pflege pro Woche.
Im formalen Gartenteich mit spärlicher Bepflanzung müssen Sie nicht mit wuchernden Pflanzen kämpfen, dafür aber vermehrt auf Algen achten. Pflanzen setzt man in formalen Teichen in Pflanzkörbe, aus denen die Wasserpflanzen allerdings gerne ausbrechen. Da auf einen ausgedehnten Ufersaum verzichtet werden und der Teich direkt mit einem Sitzplatz abschließen kann, nimmt ein Formalteich wenig Platz ein und ist somit auch eine Lösung für kleine Gärten. Ist der Teich aus Beton, kann der Teichrand auch zur Sitzmauer hochgezogen werden.
Ein Schwimmteich vereint Naturerlebnis, Optik und Badespaß. Dafür sollte man mindestens 60 qm einplanen. Eine große, mit Schilf und Schwertlilien bepflanzte Reinigungszone macht es möglich, morgens und nach Feierabend in weichem, chlorfreiem Wasser zu baden. Schwimmteiche sind so pflegeleicht für große Naturteiche.
Wenn die Entscheidung für einen Teichtyp gefallen ist, kann die Planung ins Detail gehen und der Teichbau beginnen.
Der richtige Standort für Gartenteiche
Wo lege ich den Gartenteich am besten an? Da man Teiche später natürlich nicht einfach versetzen kann, sollte der Standort gut geplant werden. Ein Gartenteich sollte gut einsehbar sein, damit Sie die Tier- und Pflanzenwelt auch sehen und spielende Kinder im Blick haben. Wenn allerdings kleine Kinder im Garten spielen, sollten Sie den Gartenteich sicher einzäunen oder im Zweifelsfall lieber noch ein paar Jahre warten, bis die Kinder größer sind!
Planen Sie einen Gartenteich nicht direkt unter Bäumen, das Falllaub begräbt sonst den ganzen Teich unter sich, die Wurzeln können die Teichfolie durchbohren. Schatten lässt Pflanzen im Gartenteich außerdem nur vor sich hin mickern, sechs Stunden Sonne gelten für einen Gartenteich als ideal.
Achtung, für große Teich über 1,5m Tiefe kann eine Baugenehmigung nötig sein, man sollte sich daher unbedingt bei der Stadt oder der Gemeinde informieren.
In vier Schritten zum Traumteich:
Einen Gartenteich planen
- der Gartenteich sollte gut sechs Stunden Sonne bekommen
- ein Platz unter oder direkt neben Bäumen ist für den Gartenteich schlecht
- spielen kleine Kinder im Garten, sollten Sie mit der Teichanlage noch warten oder den Teich sicher einzäunen
- Mücken sind in Teichen mit vielen Pflanzen kein Problem, Molche & Co. machen sich darüber her
- der Gartenteich sollte vom Sitzplatz gut zu sehen sein
- in Verbindung mit einer Gartenbeleuchtung kann man auch gleich eine Teichbeleuchtung mit einplanen
Materialien für Gartenteiche
- Fertigbecken aus Kunststoff sind robuster als Folie, aber unflexibel und man wird den Rand immer sehen
- ein Gartenteich aus Folie lässt jede Menge Gestaltungsspielraum, unter die Folie muss Vlies als Schutzschicht
- Gartenteiche aus Beton sind robust, aber teuer und praktisch nie wieder abzubauen
- auch eine dicke Tonschicht dichtet Teiche, der Arbeitsaufwand ist aber sehr hoch und der Ton ist teuer
Den Gartenteich anlegen
- den Umriss des Gartenteiches vor dem Graben mit einem Seil markieren
- auch ein kleiner Gartenteich sollte 70 cm tief sein
- planen Sie unbedingt unterschiedlich tiefe Wasserzonen für die Pflanzen
- die Kapillarsperre am Rand nicht vergessen
Grundsätzliches zur Bepflanzung
- die Seerose bekommt die tiefste Stelle im Gartenteich
- keine gedüngte Erde oder Gartenerde nehmen
- Unterwasserpflanzen sorgen für Sauerstoff im Gartenteich
- Sumpfpflanzen sind gute Verstecke für Tiere
- bei Seerosen und Rohrkolben möglichst klein bleibende Sorten nehmen, der Breitblättrige Rohrkolben (Typha latifolia) ist nichts für den Gartenrteich!
- die Pflanztiefe ist immer der Abstand zwischen Triebansatz und Wasseroberfläche. Wenn Sie Pflanzkörbe verwenden, müssen Sie deren Höhe von der Teichtiefe abziehen.
Wie dick muss die Folie sein?
Für einen Gartenteich unter 10 qm Wasserfläche reicht eine 0,5 mm dicke Folie, bei größeren Teichen mit einer Wassertiefe bis 150 cm sollte die Folie 1 mm, bei mehr als 150 cm Tiefe 1,5 mm stark sein.
Die einzelnen Teichzonen
Die Sumpfzone geht von 0–10 cm Wassertiefe, die Flachwasserzone von 20–40 cm die und die Tiefwasserzone über 60 cm. Die Tiefwasserzone im Gartenteich sollte nicht mehr als die Hälfte der Fläche einnehmen. Auch kleine Gartenteiche sollten 60 – 70 cm tief sein, auch wenn die Ufer dann steiler abfallen. Zum Bepflanzen steiler Wände gibt es spezielle Pflanztaschen aus Jute.
Modellieren Sie die Terrassen der jeweiligen Wasserzone als flache Mulden, damit die Pflanzen nicht nach unten rutschen.
Los geht's: den Gartenteich anlegen
Ist der Umriss für den Gartenteich mit Hölzchen und einer Schnur markiert, heben Sie den Boden aus und entfernen alle spitzen Steine und Wurzeln. Als Schutz für die Folie polstern Sie den Boden mit Vlies oder auch alten Teppichen. Bei sehr steinigem Boden polstert man die Mulde vorher mit einer 5 bis 10 cm dicken Sandschicht aus. Dann wird die Folie für den Gartenteich verlegt. Diese ist ab 1 mm Stärke so robust, dass Sie getrost, wenn auch vorsichtig, auf sie treten können.
Der Gartenboden darf nicht mit dem Wasser des Gartenteiches in Kontakt kommen, weil er es sonst wie ein Schwamm aus dem Teich heraussaugt. Stellen Sie deshalb den Rand der Folie senkrecht und kaschieren Sie ihn zwischen Steinen oder Kies. Gärtner nennen das "Kapillarsperre".
Gartenteich: die Bepflanzung
Schön bepflanzt ist jeder Gartenteich eine Oase der Ruhe, die an lauen Sommerabenden und an sonnigen Wochenenden zum Entspannen einlädt. Aber nur richtig bepflanzt, wird das Wasser im Gartenteich schön klar bleiben.
Bepflanzen Sie den Gartenteich so, dass noch gut ein Drittel der Wasserfläche frei bleibt. In kleineren Teichen mit bis zu 80 cm Tiefe sollten Sie auf Fische verzichten.
Natürlich dürfen Seerosen nicht fehlen, für jede Teichgröße gibt es passende Sorten. Es gibt fertige Teichpflanzenerde zu kaufen, Lehmboden aus dem Garten ohne Wurzelreste tut es aber ebenso. Nur Kompost und gedüngte Erde sind absolut tabu.
Vorsicht mit wuchernden Pflanzen im kleinen Gartenteich
Wasserpest (Elodea canadensis), Tannenwedel (Hippuris vulgaris), Gelbe Teichrose (Nuphar lutea), Krebsschere (Stratiotes aloides), Starkwüchsige Seerosen (z. B. Nymphaea ‘Gladstoniana’), Seekanne (Nymphoides peltata), Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea), Schilf (Phragmites australis), Simse (Scirpus), Igelkolben (Sparganium) und Rohrkolben (Typha).
Die Teichpflege
Hier gilt: Raus mit allem, was nicht in den Gartenteich gehört: Faulende Pflanzenstängel, altes Laub, Pollen und Fischkot sind die Ursache für zu viele Nährstoffe und zu wenig Sauerstoff im Teichwasser. Die Folge: Das Wasser wird trübe und der Gartenteich „kippt um“. Daher sollten Sie Fadenalgen vom Teichrand abkratzen, welke Blätter aus dem Wasser fischen und wuchernde Pflanzen im Zaum halten. Wenn sich Fadenalgen im Gartenteich zu stark vermehren, kann man sie mit einem Stock wie Spaghetti aufwickeln und so aus dem Wasser ziehen.
Bei formalen Teichen lassen sich steile Ufer oft nicht vermeiden, weshalb man für Vögel noch eine extra Vogeltränke aufstellen sollte.
Am Ufer bieten großblättrige Pflanzen wie Funkien, Geranium oder Heuchera Fröschen und Kröten Schatten und sorgen auch im Sommer für luftfeuchte Ruhezonen. Abgestorbenes Holz in Ufernähe bietet den Tieren ebenfalls Schutz und beherbergt viele Krabbeltiere, die für Frösche reine Leckerbissen sind. Ideal sind dekorative Baumwurzeln oder Rindenstücke großer Bäume.
Gartengeräte gibt es nicht nur für Beete und Bäume, sondern machen auch die Pflege vom Gartenteich zum Kinderspiel. Sie brauchen für den Gartenteich eine Gartenschere, eine Teleskop-Astschere und einen Kescher, mit dem Sie alles abfischen, was an der Oberfläche schwimmt. Auch Fische lassen sich damit problemlos umsetzen und Fadenalgen und Laub entfernen, die sonst Fäulnis im Gartenteich verursachen kann. Die Stiellänge der meisten Kescher lassen sich in der Länge einstellen. Um wuchernde Pflanzen zu entfernen, nehmen Sie eine stumpfe Harke oder einen stabilen Haken am Stiel.